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BÖRSEN Ausblick: Börsianer warten noch auf harte Fakten

In der vergangenen Woche wurden die ersten wichtigen Unternehmenszahlen des Jahres präsentiert. Alcoa hat die Börsianer enttäuscht, Intel hat sie begeistert.

In der vergangenen Woche wurden die ersten wichtigen Unternehmenszahlen des Jahres präsentiert. Alcoa hat die Börsianer enttäuscht, Intel hat sie begeistert. Sie zeigen: Wo die Börse hinmarschiert, ist längst nicht ausgemacht. Die US-Bank JP Morgan bestätigte dies am Freitag. Zwölf Milliarden Dollar hat die Bank 2009 verdient, mehr als erwartet. Und trotzdem trauen die Börsianer dem Braten nicht. Der Kurs rutschte ab und mit ihm auch die Notierung der Deutschen Bank und der Deutsche Aktienindex Dax – auf weniger als 5 900 Punkte.

Die Börsianer brauchen mehr harte Fakten, um zu sehen, wo es die Kurse hintreibt. Die nächsten kommen Ende des Monats, aus Deutschland auch von SAP und Anfang Februar dann von der Deutschen Bank. Im Januar dürfte sich deshalb im Dax nicht viel bewegen, er schwankt wohl weiter um die Marke von 6 000 Punkten. Was nach Ansicht von Analysten alle Chancen nach oben offen lässt. Die Mehrheit von jüngst befragten rund 25 Banken traut dem Dax bis zur Jahresmitte, aber auch bis zum Jahresende einen weiteren Anstieg zu. Allein die Berliner Weberbank ist wirklich skeptisch. Nur 4 800 Punkte sieht Aktienstratege Sören Wiedau zur Jahresmitte, und auch nur 5 300 Punkte zum Jahresende. Am anderen Ende stehen die Experten von Quandt Research. Sie sehen den Dax am Jahresende bei 7 250 Punkten. Grund: Ein kräftiges Wachstum von 2,6 Prozent in Deutschland treibe die Unternehmensgewinne hoch.

Nach den ersten beiden Börsenwochen 2010 zeigt sich auf dem Parkett ein eher gedämpfter Optimismus. „Die Phase mit der höchsten Kursdynamik ist wohl vorbei“, sagt Markus Reinwand von der Hessischen Landesbank. Freilich: Weil es angesichts niedriger Zinsen kaum Alternativen gibt, haben Aktien weiter gute Karten. „Aber der Anstiegswinkel wird voraussichtlich flacher ausfallen.“ Solange keine harten Fakten in Form von Unternehmenszahlen für 2009 auf dem Tisch liegen, hängen Börsianer und Anleger ein wenig in der Luft. Bis Mitte Februar, sagt Wieland Staud vom gleichnamigen Analysehaus Staud, werde klar sein, welche Richtung der Dax 2010 erst einmal nimmt.

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