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BÖRSEN Ausblick: Der Bernanke-Effekt hält an

Für die eigentlich auch an der Börse ruhigere Urlaubszeit hatte es die zweite Juli- Woche in sich. Mit Osram und Annington kommen zwei Neulinge auf das Parkett, die Baumarktkette Praktiker rutscht in die Pleite.

Für die eigentlich auch an der Börse ruhigere Urlaubszeit hatte es die zweite Juli- Woche in sich. Mit Osram und Annington kommen zwei Neulinge auf das Parkett, die Baumarktkette Praktiker rutscht in die Pleite. Die Aktie stürzt ab. Die Lage in Griechenland und Portugal zeigt, dass die Schuldenkrise längst nicht bewältigt ist. Die Notenbanken mischen den Finanzmarkt auf: Die Europäische Zentralbank (EZB) deutet an, dass die Zinsen noch länger als ein Jahr niedrig bleiben. Notenbank-Chef Ben Bernanke rudert zurück: Im Juni hatte er angedeutet, es würden bald weniger USStaatsanleihen gekauft, jetzt betont er, die US-Wirtschaft brauche noch auf absehbare Zeit eine sehr expansive Geldpolitik. Die Zinswende ist vorerst abgesagt.

Der Dax verbuchte am Freitag – dank der Notenbanken – den fünften Tagesgewinn hintereinander und steht wieder bei mehr als 8200 Punkten. Auf Wochensicht hat er fünf Prozent zugelegt. „Der Bernanke-Effekt hält an“, sagen Händler. Dies lenkt den Blick stärker auf die Börse und auf solide Aktien. Hier besteht die größte Chance – bei allen Risiken –, sein Vermögen zumindest zu erhalten und die Inflation zu „schlagen“. Während Tagesgeld derzeit im besten Fall 1,5 Prozent bringt, liegt die Inflationsrate aktuell mit 1,8 Prozent deutlich darüber.

Auch Firmen- und Konjunkturdaten rücken in den Fokus. Da sieht es nicht so rosig aus, sagt Andreas Hürkamp von der Commerzbank. Der Auftragseingang etwa sei zuletzt enttäuschend gewesen. Die Gewinnerwartungen für die 30 Dax- Konzerne würden weiter nach unten korrigiert. Dies alles könne den Dax belasten, warnt Hürkamp. So waren die Berichte für das zweite Quartal, die deutsche Firmen aus der zweiten Reihe bislang vorgelegt haben, nicht überzeugend. Bis Ende Juli kommen weitere Zahlen zunächst aus den USA, dann auch von deutschen Dax-Konzernen. Die Aussichten sind gemischt. Bereits im letzten Quartal, sagt Markus Reinwand von der Landesbank Hessen-Thüringen, sei der Umsatz der US-Firmen hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Die Prognosen für das zweite Quartal seien schon zurückgeschraubt worden, trotzdem werde es schwierig, selbst diese zu erfüllen, sagen andere Experten.

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