zum Hauptinhalt

BÖRSEN Ausblick: Der Dax ignoriert die Griechen

Frankfurt am Main – Die Börse nimmt die Probleme mit dem gesperrten Luftraum und die desolate Lage in Griechenland erstaunlich gelassen. Auch die Klage gegen die US-Großbank Goldman Sachs, die Anleger um eine Milliarde Dollar geprellt haben soll, sorgte nicht für große Erschütterungen.

Frankfurt am Main – Die Börse nimmt die Probleme mit dem gesperrten Luftraum und die desolate Lage in Griechenland erstaunlich gelassen. Auch die Klage gegen die US-Großbank Goldman Sachs, die Anleger um eine Milliarde Dollar geprellt haben soll, sorgte nicht für große Erschütterungen. Der Deutsche Aktienindex Dax jedenfalls hält sich auf einem respektablen Niveau. Und die meisten Prognosen weisen weiter nach oben.

Dafür gibt es handfeste Gründe: Deutsche Konzerne legen reihenweise erstaunlich gute Zahlen vor. Daimler und VW etwa haben die Schätzungen der Analysten im ersten Quartal deutlich übertroffen. Auch die Deutsche Bank wird am Dienstag vermutlich einen Milliardengewinn präsentieren. In den USA fielen 82 Prozent der bisherigen Quartalsberichte besser aus als erwartet. Volkswirte schrauben ihre Konjunkturprognosen hinauf, der wichtige Ifo-Index zeigt im April wieder deutlich nach oben.

Einigen Beobachtern läuft es derzeit zu gut. „Die Luft wird dünner,“ warnt Markus Reinwand von der Helaba. Die Aktienkurse hätten einen großen der Teil der Firmengewinne schon „eingepreist“, die Konjunkturindikatoren ihren Zenit erreicht. Damit wächst die Gefahr von Übertreibungen. Schließlich hat der Dax seit März 2009 mehr als 70 Prozent zugelegt. Auch Daniel Schär von der Weberbank fürchtet, dass den Kursen die Luft ausgehen könnte. Ende des Jahres würden sich die Spätfolgen der Finanzkrise und das Auslaufen der Konjunkturprogramme bemerkbar machen.

Ganz anders sieht das die DZ Bank. Sie schraubte ihre Dax-Prognose für das Frühjahr 2011 von 6500 auf satte 7700 Punkte nach oben. Grund: Spätestens 2012 erreichten die Unternehmen wieder die Rekordgewinne von 2007.

Für Aktien sprechen derzeit auch die fehlenden Alternativen. Staatsanleihen werfen bescheidene Zinsen ab. „Als Sicherheit sind sie gut, Geld verdienen lässt sich damit aber nicht“, sagt Frank Naab, Leiter des Portfolio-Managements beim Bankhaus Metzler. Von Griechenland-Anleihen lässt er die Finger. Die Renditen seien schön, das Risiko aber auch erheblich. „Die Probleme sind da, irgendwann muss die Rechnung bezahlt werden.“

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false