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BÖRSEN Ausblick: Die „Aktie“ Griechenland überschattet alles

Die einen reiben sich zumindest ein wenig die Hände, die anderen bleiben wohl endgültig auf satten Verlusten sitzen: Während in den USA Facebook und die Anleger, die Aktien beim größten Internet-Börsengang aller Zeiten ergattern konnten, ein zumindest leichtes Plus verbuchen konnten, müssen sich in Deutschland Kleinsparer mit einem für sie ernüchternden Urteil im Prozess um die T-Aktie abfinden. Es wird wohl nichts aus 80 Millionen Euro Schadensersatz.

Die einen reiben sich zumindest ein wenig die Hände, die anderen bleiben wohl endgültig auf satten Verlusten sitzen: Während in den USA Facebook und die Anleger, die Aktien beim größten Internet-Börsengang aller Zeiten ergattern konnten, ein zumindest leichtes Plus verbuchen konnten, müssen sich in Deutschland Kleinsparer mit einem für sie ernüchternden Urteil im Prozess um die T-Aktie abfinden. Es wird wohl nichts aus 80 Millionen Euro Schadensersatz. Es sei denn, die Richter am Bundesgerichtshof sehen doch noch Verstöße beim Börsengang vor zwei Jahren.

Der Börse in Frankfurt am Main gibt freilich weder das eine noch das andere Ereignis Impulse. Alles überschattet derzeit die „Aktie“ Griechenland. Der Dax ist weiter auf Talfahrt, am Freitag gab es nur kurze Erholungsphasen. Seit dem Jahreshöchststand von knapp 7160 Punkten am 16. März geht es fast kontinuierlich nach unten. Auf zuletzt zeitweise weniger als 6300 Punkte. Ein Minus von rund zwölf Prozent. Einziger Trost: Verglichen mit dem Endstand 2011 liegt das Börsenbarometer immer noch rund sieben Prozent im Plus.

Aber die Aussichten sind bescheiden. Selbst standhafte Optimisten geraten vor dem Hintergrund der Schuldenkrise immer mehr ins Zweifeln. Auch die erstaunlich guten Wirtschaftsdaten für das erste Quartal in Deutschland können sie nicht im Ansatz beseitigen. Wenn jemals die Aktienregel „Sell in May and go away“ richtig gewesen sei, dann jetzt, sagt Eberhardt Unger, Chefvolkswirt beim Analysehaus Fairesearch. Der Grund: Weltweit trübe Konjunkturaussichten und damit auch zu hohe Erwartungen für die Unternehmensgewinne. Erst im Herbst erwartet Unger eine Besserung. Der Rat des erfahrenen Ökonomen: Bis dahin zurückhalten.

Andreas Hürkamp von der Commerzbank sieht sogar schon Parallelen zum September vergangenen Jahres: Staatsschuldenkrise und Sorgen um die Weltkonjunktur ließen den Dax um 30 Prozent abrutschen. Allerdings sei der derzeitige Pessimismus am Aktienmarkt doch etwas übertrieben. Trotz des Dramas in Griechenland solle man seine Dax-Positionen halten.

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