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BÖRSEN Ausblick: Die Krisenländer fest im Blick

Auch die Börsianer sind sichtlich erleichtert. Endlich hat die Warterei ein Ende.

Auch die Börsianer sind sichtlich erleichtert. Endlich hat die Warterei ein Ende. Nicht etwa auf die Lösung der Krise in Euro-Land. Nein darauf, dass der Ball rollt. Seit Freitag kicken sie in der Ukraine und in Polen, an den Handelsplätzen im Börsensaal wird ein Bildschirm mehr aufgestellt. Mit einem Auge klebt der Blick der Händler auf dem runden Leder, egal ob der Deutsche Aktienindex Dax sich in den nächsten Tagen über der Marke von 6000 Punkten hält oder wieder absackt. Nebeneffekt der EM: Die Euro-Krisenländer Spanien, Portugal, Italien, Irland und Griechenland haben die Händler so oder so im Blick. Deren Teams kicken schließlich mit. An der Börse richten sich vor diesem Hintergrund die Augen auf die Papiere, deren Kurs zu einem beträchtlichen Teil von den Spielen zwischen Danzig und Lemberg abhängig ist. Adidas, Nike und Puma statten die 16 Teams aus. Wobei Adidas den Spielball beisteuert und die Trikots für gleich sechs Mannschaften stellt, auch für die deutsche und die spanische. Das Nike-Emblem prangt auf Hosen und Hemden von fünf Teams, rechnet man die Tochter Umbro hinzu, sogar auf acht. Puma gilt mit nur zwei Nationalteams als Außenseiter.

Für ein wenig Ablenkung von der Euro-Dauerkrise ist gesorgt. Mehr aber nicht: Die Unsicherheit hat die Märkte weiter fest im Griff. Der Dax rutschte Anfang der Woche wegen der dramatischen Lage der Banken in Spanien unter die Marke von 6000 Punkten. Eher positive Nachrichten wurden überhört, Beruhigungsversuche durch Mario Draghi, den Präsidenten der Europäischen Zentralbank, ebenso. Auch die jüngste Konjunkturprognose der Bundesbank sorgt nur bedingt für freundlichere Mienen auf dem Parkett. Sie erwartet in diesem Jahr in Deutschland immerhin ein Wachstum von einem Prozent. Bisher hatte sie nur mit 0,6 Prozent gerechnet. Hört man sich um, berichten Unternehmer vor allem aus dem Mittelstand von weiter randvollen Auftragsbüchern. Nicht zuletzt deshalb halten die Experten der DZ Bank die Bewertung deutscher Aktien für günstig – und „für einen Einstieg verlockend“.

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