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BÖRSEN Ausblick: Ein Rekord und seine Tücken

Frankfurt am Main - Ein neues Jahreshoch wurde es zum Wochenschluss zwar nicht. Aber das konnte die gute Stimmung der Börsianer nicht trüben.

Frankfurt am Main - Ein neues Jahreshoch wurde es zum Wochenschluss zwar nicht. Aber das konnte die gute Stimmung der Börsianer nicht trüben. Der deutsche Aktienindex Dax hat sich fest über der Marke von 6000 Punkten etabliert, am Donnerstag mit 6133 Punkten nicht nur ein Jahreshoch verbucht, sondern den höchsten Stand seit September 2008, als die Pleite von Lehman Brothers die Finanzturbulenzen auslöste. Um rund 2,5 Prozent sind die Kurse allein in der letzten Märzwoche gestiegen.

Gestärkt fühlen dürfen sich auch die Manager, die ihre Unternehmen in den letzten Tagen an die Börse gebracht haben oder bringen wollen. Kabel Deutschland, Tom Tailor, Brenntag und Joyou haben den richtigen Moment erwischt und bereiten den Boden für weitere Börsengänge. Der Analyst Wieland Staud spricht von einer „beispiellosen Befreiung“ des Dax aus einer im Februar noch dürftigen Lage.

Trotzdem ist von Euphorie nichts zu spüren. Das ist ein gutes Zeichen. Viele Experten erwarten aber bis Ende Juni noch Einbußen. Dirk Goiny von der HSH Nordbank prognostiziert gar einen Absturz auf 5200 Punkte. „Die Bewertung der Dividendentitel ist nicht mehr günstig, die Gewinnerwartungen für die Unternehmen sind etwas zu optimistisch.“ Er rechnet mit einer härteren Geldpolitik. „Negative Überraschungen sind in den kommenden Monaten wahrscheinlicher als positive.“ Auch WestLB und Deka-Bank sehen den Dax Ende Juni nur bei 5400 und 5500 Punkten. „Der Markt bleibt volatil“, sagt Fondsmanager Karl Huber von Pioneer Investments. 5900 bis 6300 Punkte haben viele für das Jahresende im Auge. Die Konjunktur, die Firmengewinne oder die griechischen Staatsfinanzen sorgen für Unsicherheit.

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