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BÖRSEN Ausblick: Gute Stimmung trotz leichter Rückschläge

Frankfurt am Main - Die Zuversicht scheint erst einmal verflogen. Mehr als zwei Prozent hat der Deutsche Aktienindex Dax in der ersten Februar-Woche eingebüßt.

Frankfurt am Main - Die Zuversicht scheint erst einmal verflogen. Mehr als zwei Prozent hat der Deutsche Aktienindex Dax in der ersten Februar-Woche eingebüßt. Die Marke von 8000 Punkten ist aus dem Blickfeld verschwunden. Die europäische Schuldenkrise hat sich wieder mehr in den Vordergrund geschoben. Vor allem die Korruptionsvorwürfe gegen den spanischen Ministerpräsidenten und Zweifel am Reformkurs Madrids lasten auf der Börse. Und der stärkere Euro könnte die Erholung bremsen, weil er Produkte aus der Euro- Zone im Dollar-Raum verteuert. Doch auch wenn dem Dax nach einem überdurchschnittlich guten Jahresstart etwas die Puste ausgegangen ist, ist die Stimmung gut. Für Markus Reinwand von der Helaba erlebt die Börse gerade eine „gesunde Konsolidierung“. Das Umfeld spreche weiter für Aktien: Die Europäische Zentralbank hält an ihrer lockeren Geldpolitik fest, die Zinsen bleiben niedrig, Anleihen, Tagesgeld und andere Sparanlagen sind alles andere als attraktive Alternativen zu Aktien.

Dies scheinen auch Kleinanleger zu erkennen. „Besonders bei Aktien erleben wir derzeit eine Kehrtwende: Am Markt agieren keine Schnäppchenjäger, sondern überwiegend Privatanleger, die strategisch planen und langfristig investieren“, sagt Stefan Wolf von der Comdirect. Trotzdem ist von Euphorie wenig zu spüren. Roger Peeters, Vorstand der Maklerfirma CloseBrothersSeydler, registriert eine „gewisse Ausgelassenheit“. Das birgt Gefahren. „Die Hausse stirbt in der Euphorie“, sagt Peters.

Aber bis dahin ist es noch ein gutes Stück, wenn es überhaupt soweit kommt. Reinwand etwa glaubt, dass die Seitwärtsbewegung bis zum Sommer anhält, bevor es bis zum Jahresende auf Rekordhöhen von 8200 Zähler gehen werde. Schwächephasen, sagt Commerzbank-Stratege Markus Wallner, sollten zum Aufbau von Aktienpositionen genutzt werden. Bei zyklischen und soliden Unternehmen wie Adidas, BMW, Heidelberg-Cement oder Hochtief sieht er überproportionale Chancen. Aber es gibt auch warnende Stimmen. Die Zeiten für den Dax würden schwieriger, sagt Wieland Staud von Staud Research. Bis auf 7100 Punkte könne es runtergehen. Viele Anleger hätten am Jahresanfang auf steigende Kurse gesetzt und bekämen nun zittrige Hände.

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