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BÖRSEN Ausblick: Im Krisenmodus

Analysten und Anleger bleiben vorsichtig

Die größten Skeptiker sitzen im Norden. Nur 5300 Punkte trauen die Analysten der Nord-LB dem Deutschen Aktienindex Dax zum Jahresende zu. Die größten Optimisten finden sich bei der Santander Bank in Frankfurt: Sie sehen den Dax in gut zwei Monaten mit 6500 rund 1200 Punkte höher. Die höchst unterschiedlichen Prognosen zeigen, dass die Stimmung auf dem Börsenparkett und unter Anlegern weiter von hoher Unsicherheit geprägt ist.

Trotz des politischen Hick-Hacks um weitere Schritte zur Überwindung der Schuldenkrise in Europa, ist die Lage an der Börse derzeit allerdings erstaunlich stabil, am Freitag ging es mit rund drei Prozent nach oben. Insgesamt bewegten sich die Kurse im Wochenverlauf seitwärts, die Marke von 6000 Punkten im Dax vom Montag wurde zum Wochenschluss nicht wieder erreicht.

„Die Aktienmärkte bewegen sich weiter im Krisenmodus“, sagt Jan Gengel von der Berliner Weberbank. „Ein gewisses Maß an Vorsicht ist derzeit einfach angebracht“, warnt er. Sorgen machen den Börsianern die Auswirkungen der Schuldenkrise auf die Konjunktur und damit auf die Unternehmen . Wichtige Konjunktur-Indikatoren wie der ZEW-Index signalisieren zuletzt eine weitere Eintrübung des Geschäftsklimas. „Für einen nachhaltigen Rückgang der Risikoaversion sind gegenwärtig die Wachstumsunsicherheiten noch zu hoch“, sagt Markus Reinwand von der Helaba.

Die meisten Experten orientierten sich von einem Staatschef- und Finanzministertreffen zum nächsten. Und da könnte es noch einige geben.

Mehr Klarheit könnte die anstehende Woche bringen, nicht nur wegen der neuerlichen EU- und Euro-Gipfel. Denn dann beginnt auch hierzulande die Berichtssaison der Unternehmen für das dritte Quartal erst so richtig. Die Deutsche Bank wird einräumen müssen, dass das einmal angepeilte Ziel eines Vorsteuergewinns von zehn Milliarden Euro in weite Ferne gerückt ist. Merck, Bayer, BASF, Daimler, Lufthansa, Volkswagen und Linde legen ebenfalls ihre Zahlen auf den Tisch. Von Enttäuschungen wie vermutlich bei Lufthansa bis zu neuen Rekorden bei VW dürfte die Spannweite erheblich sein.

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