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BÖRSEN Ausblick: Investoren sind zuversichtlich

Frankfurt am Main - Schaut man auf den Goldpreis, dann herrscht an den Finanzmärkten die schiere Angst. Mehr als 1500 Dollar kostet mittlerweile die Feinunze – so viel wie nie zuvor.

Frankfurt am Main - Schaut man auf den Goldpreis, dann herrscht an den Finanzmärkten die schiere Angst. Mehr als 1500 Dollar kostet mittlerweile die Feinunze – so viel wie nie zuvor. Und fast jeden Tag markiert das Edelmetall ein Rekordhoch. Ein Ende ist nicht abzusehen. Gold gilt als Krisenwährung und sein Preis ist damit so etwas wie ein Angst-Indikator. Das müsste auch die Börsen bremsen. Doch die lassen sich allenfalls kurzzeitig irritieren. So wie zum Auftakt der abgelaufenen Börsenwoche, als die Ratingagentur Standard & Poor’s den USA die Gelbe Karte zeigte und androhte, wegen der dramatischen Verschuldung die bislang untadelige Bonität herabzusetzen. Zur Schuldenkrise in Euroland gesellen sich jetzt die unschönen Aussichten in den USA. Inflation, der hohe Ölpreis, die anhaltenden Probleme in Japan und Nordafrika – Belastungsfaktoren für die Börse gibt es weiter zuhauf.

Und trotzdem steigen die Kurse. Allein am Mittwoch verbuchte der Dax ein Plus von drei Prozent. Mittlerweile hat das Börsenbarometer zeitweise sogar wieder die Marke von 7300 Punkten geknackt. Mehrere Gründe treiben die Notierungen: Es ist nach wie vor reichlich Anlagekapital vorhanden, die Zinsen sind niedrig, deutsche und europäische Aktien gelten weiter als günstig bewertet, eine üppige Ausschüttung der Dividenden steht bevor und zahlreiche Quartalsberichte – unter anderem legen bis Ende des Monats VW, Bayer, Merck, SAP, Deutsche Börse, Deutsche Bank und Daimler ihre Zahlen vor – versprechen gute Ergebnisse.

Joachim Goldberg, Marktbeobachter bei Cognitrend, sieht die Pessimisten wieder auf dem Rückzug. „Sie haben das Handtuch geworfen.“ Die Zuversicht an der Börse sei so groß wie seit fünf Wochen nicht mehr. „Die negativen Faktoren sind mittlerweile größtenteils in den Markt eingearbeitet und dieser kehrt nun zu einer fundamentalen Normalität zurück,“ sagt Thomas Körfgen, Geschäftsführer der SEB Asset Management. Jan Grengel von der Berliner Weberbank ist weniger optimistisch. Er sieht kein freundliches Umfeld für Aktien. Fallen die Quartalsberichte nicht erkennbar positiv aus, könnten die aktuellen Widerstände in den Kursen nicht überwunden werden. Womit sich der Dax eher seitwärts oder gar nach unten bewegen dürfte.

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