zum Hauptinhalt

BÖRSEN Ausblick: Lust auf Fusionen und Übernahmen

Frankfurt am Main – Ein paar Tage schien es, als ob die alte Börsenweisheit „Sell in may and go away“ – Verkauf im Mai und geh in die Ferien – in diesem Jahr einmal zutreffen könnte. Der Deutsche Aktienindex schwächelte.

Frankfurt am Main – Ein paar Tage schien es, als ob die alte Börsenweisheit „Sell in may and go away“ – Verkauf im Mai und geh in die Ferien – in diesem Jahr einmal zutreffen könnte. Der Deutsche Aktienindex schwächelte. Den Tod des Top-Terroristen Osama Bin Laden hatten die Börsen mit Zurückhaltung aufgenommen, auch die Flut von guten Quartalsberichten konnte die Händler nicht überzeugen. Die Inflation, der hohe Ölpreis und die möglichen Folgen für die Weltkonjunktur sorgten genauso für Nervosität wie die anhaltende Euro-Schuldenkrise, die Probleme in Japan und im Nahen Osten.

Zum Wochenende hin hellten sich die Mienen wieder auf. Der Ölpreis zeigt deutlich nach unten, der Silberpreis stürzt ab und auch andere Rohstoffe verbilligen sich. Die Europäische Zentralbank signalisiert eine Pause bei weiteren Zinserhöhungen. Am Freitag belegen neue Arbeitsmarktdaten, dass die US-Konjunktur weiter rundläuft. Die Folge: Der Dax zeigt wieder nach oben, nähert sich der Marke von 7500 Punkten.

Zuversicht macht sich breit. „Das Wachstum ist nicht gefährdet“, sagt Joachim Häger von der Deutschen Bank. Die Weltkonjunktur laufe weiter gut, „es ist wenig sinnvoll, jetzt Aktien in Rentenpapiere umzuschichten. Für den Dax rechnen wir auf Sicht von zwölf Monaten mit einem Niveau von 7950 Punkten.“ Alexander Lukas von der Berliner Weberbank führt ein weiteres Argument für steigende Kurse ins Feld: Fusionen und Übernahmen kommen wieder ins Rollen. Die Kassen der Unternehmen sind gefüllt, der Blick richtet sich wieder verstärkt auf Expansion über den Kauf von Konkurrenten. Umgekehrt werden deutsche Firmen angesichts der guten Zahlen zu Übernahmekandidaten, sagt Markus Wallner von der Commerzbank. Das treibt die Kurse – und den Dax. Es könnte sich lohnen, im Mai dranzubleiben.

Zur Startseite