zum Hauptinhalt

BÖRSEN Ausblick: Pessimisten haben es schwer

Frankfurt am Main - Die Börse hält sich auf vergleichsweise hohem Niveau, aber so recht trauen vor allem Privatanleger der Sache noch nicht. Sie setzen lieber auf Anlagen, die sich in der Vergangenheit in Krisenzeiten als robust erwiesen haben.

Frankfurt am Main - Die Börse hält sich auf vergleichsweise hohem Niveau, aber so recht trauen vor allem Privatanleger der Sache noch nicht. Sie setzen lieber auf Anlagen, die sich in der Vergangenheit in Krisenzeiten als robust erwiesen haben. Zum Beispiel auf Gold. Nach der jüngsten Analyse des World Gold Council hat es im ersten Quartal in Deutschland einen wahren Ansturm auf Goldbarren und -münzen gegeben. Nirgendwo auf der Welt wurde so viel verkauft: Um 400 Prozent auf 59 Tonnen ist der Absatz zwischen Januar und März gestiegen. Im Goldpreis finden die Käufer eine Bestätigung: Die Feinunze kostet mittlerweile wieder fast 960 Dollar, so viel wie seit Mitte März nicht mehr.

Trotz der hohen Nachfrage nach Gold muss sich aber auch der Deutsche Aktienindex Dax nicht verstecken. Das Börsenbarometer hat jüngste Rückschläge verdaut und weiter die Marke von 5000 Punkten im Auge. Die Bären, die Pessimisten, die zwischenzeitlich wieder Oberwasser zu bekommen schienen, sind wieder auf Rückzug. Seit Anfang März haben die Aktienkurse im Schnitt um fast 40 Prozent zugelegt.

Die wiedergewonnene Zuversicht gründet sich unter anderem darauf, dass mehr und mehr Volkswirte wie etwa Chef-Ökonom Jörg Krämer von der Commerzbank Hinweise erkennen, dass die Rezession in einem halben Jahr ihr Ende finden könnte. „Immer mehr relevante Frühindikatoren senden Wendesignale und stellen damit für die zweite Jahreshälfte eine Stabilisierung der Wirtschaft in Aussicht“, sagt auch Markus Reinwand von der Helaba. Angesichts dicker Liquiditätspolster und sinkender Zinsen für Termin- und Tagesgelder bestehe „ein beachtliches Nachfragepotenzial für Aktien“. Den Dax sieht Reinwand zum Jahresende bei 5800 Punkten. Auch Krämer erwartet auf Sicht von drei Monaten höhere Kurse.

Die Botschaft, dass die deutsche Wirtschaft das Schlimmste hinter sich hat, dürfte auch vom Ifo-Geschäftsklimaindex ausgehen, der am Montag veröffentlicht wird. „Das Geschäftsklima wird seinen zweiten Anstieg in Folge hinlegen und damit einen weiteren Hinweis auf eine Stabilisierung der Konjunktur geben“, schreibt die Dekabank in einer Studie.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false