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BÖRSEN Ausblick: Rekorde, aber keine Euphorie

Wieder Rekorde, aber auch ein großer Verlierer: Der Steuerzahler. Satte 2,5 Milliarden Euro büßte der Bankenrettungsfonds Soffin beim Verkauf von 89 Millionen Commerzbank-Aktien in dieser Woche ein.

Wieder Rekorde, aber auch ein großer Verlierer: Der Steuerzahler. Satte 2,5 Milliarden Euro büßte der Bankenrettungsfonds Soffin beim Verkauf von 89 Millionen Commerzbank-Aktien in dieser Woche ein. Der Deutsche Aktienindex Dax dagegen hat rund zehn Prozent zugelegt und wieder neue Höhen erklommen: Am Mittwoch setzte er mit 8 368 einen Rekord, am Donnerstag waren es zeitweise mehr als 8 400 Punkte.

Und dies, obwohl die Konjunktur in Deutschland im ersten Quartal stagnierte und deutsche Unternehmen die schwächere Nachfrage spüren. Die Rezession im Süden Europas schlägt durch. Aber es fehlen Alternativen: Die Zinsen sind und bleiben niedrig, Tagesgeld und Bundesanleihen locken bei Renditen von wenig über ein Prozent kaum. Gold dümpelt vor sich hin. Vor allem ausländisches Kapital ist auf der Suche nach Anlagechancen, auch aus Fernost, wo die Notenbank immer weiter lockert. „Der billige japanische Geldstrom fließt ungehindert um die Welt“, sagt Michael Beck vom Bankhaus Ellwanger&Geiger.

Allmählich aber werden die Auguren vorsichtiger. Aktien bewegten sich aus dem fairen in den überbewerteten Bereich, so Beck. Anleger sollten Gewinne realisieren und „größere Cash-Positionen“ aufbauen. Nach Ansicht von Markus Reinwand von der Helaba sind Aktien nicht mehr günstig. Neu einsteigen sollten Anleger erst nach Korrekturen.

Trotzdem ist von Euphorie an der Börse wenig zu spüren. Vor allem bei Profi-Investoren, zeigen Erhebungen des Analysehauses Cognitrend: Sie blicken auf die Dax-Rekorde, stecken das Geld aber in riskantere Anleihen oder Immobilien.

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