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BÖRSEN Ausblick: Von Rekord zu Rekord

Frankfurt am Main - „Sell in May and go away“ lautet eine Börsenweisheit. Wer ihr in den ersten Mai-Tagen gefolgt ist, rauft sich nun die Haare.

Frankfurt am Main - „Sell in May and go away“ lautet eine Börsenweisheit. Wer ihr in den ersten Mai-Tagen gefolgt ist, rauft sich nun die Haare. Dienstag: Allzeit-Rekord im deutschen Aktienindex Dax, Mittwoch: neues Hoch. Donnerstag: schon wieder ein Rekord. Und Freitag im Handelsverlauf mit 8358 Punkten ein Höchstwert für den Index, der die Aktien der 30 größten deutschen Unternehmen repräsentiert. Die Luft wird dünner. Trotzdem bleiben Experten gelassen. „Von Euphorie ist nichts festzustellen“, sagt Joachim Goldberg vom Analysehaus Cognitrend.

Die Börsen-Hochs stehen im Gegensatz zu den Höchstständen 2000 und 2007 auf solidem Fundament. „2000 lag der Dax 180 Prozent über seinem langfristigen Trend, 2007 um 70 Prozent. Aktuell sind es nur zehn Prozent. Damit liegt der Dax im neutralen Bereich“, sagt Andreas Hürkamp von der Commerzbank. Die Zinsen bleiben auf absehbare Zeit niedrig. Die Europäische Zentralbank hat den Leitzins gerade erst auf 0,5 Prozent gesenkt. Die Inflation verharrt unter zwei Prozent, der Goldpreis dümpelt vor sich hin. Es fehlen Alternativen.

Deutsche Firmen stehen gut da. Dabei haben zwei Drittel ihre eigenen Hochs nicht wieder erreicht. Commerzbank und Telekom liegen mehr als 90 Prozent davon entfernt, Allianz 70, Deutsche Bank 60 und Daimler mehr als 50 Prozent. Deutsche Aktien seien nicht zu teuer, sagt Alexander Lukas von der Weberbank. Klammert man die Dividenden aus, die im Dax eingerechnet sind, fügt Fondsmanager Stefan Riße von HPM Portfoliomanagement hinzu, steht der Kursindex 1000 Zähler unter seinem Rekord. Aktien, seien im Vergleich zu Alternativen „spottbillig“.

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