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BÖRSEN Ausblick: Weitere Enttäuschungen zu befürchten

Die vergangene Woche endete für die Börsianer enttäuschend. Nach schlechten Daten aus den USA drehten zunächst die Börsen in Fernost und später auch die Märkte in Deutschland ins Minus.

Die vergangene Woche endete für die Börsianer enttäuschend. Nach schlechten Daten aus den USA drehten zunächst die Börsen in Fernost und später auch die Märkte in Deutschland ins Minus. Für die laufende Woche sieht es nicht viel besser aus.

Es geht die Angst um, die Angst vor einer Rezession in den USA. Von allgemeiner Kreditkrise und Auswirkungen für den privaten Konsum ist die Rede. „Was uns aus der Subprimekrise noch erwartet, das kann niemand so richtig einschätzen“, sagt Aktienstratege Markus Reinwand von der Helaba. „Insgesamt ergibt sich das Bild einer deutlichen Abschwächung am Arbeitsmarkt“, urteilten auch die Analysten der Commerzbank. Lediglich die derzeit vergleichsweise niedrige Bewertung vieler Aktien und der bereits eingepreiste Pessimismus würden einen Crash verhindern und den Märkten Halt geben. „Es gibt eine richtige Aversion gegen Aktien“, ergänzt ein Börsianer. „Die Fonds wollen nicht. Sie wissen nicht, wo unten ist, und investieren kaum in den Markt.“ Und Tobias Basse, Aktienstratege bei der NordLB, beklagt: „Wenn positive Nachrichten kommen, dann werden sie oft gleich wieder neutralisiert.“ „Ein Ende der Kalamitäten ist nicht in Sicht“, sagt auch Chartist Wieland Staud, der aus dem historischen Verlauf der Kurse seine Schlüsse zieht. Die Analysten der Kölner Privatbank Sal. Oppenheim schließlich warnen, Anleger müssten sich auch in den kommenden Monaten auf ein raues Börsenklima einstellen. Die Berenberg Bank rät in ihrem Börsenbrief: „Eine abwartende Grundhaltung ist unverändert angebracht“.

Doch Banker wären nicht Banker, wenn sie nicht auch ein wenig Zuversicht verbreiten würden. „Die Widerstandskraft der Aktienmärkte wird weiter getestet", äußert sich Dennis Nacken, Kapitalmarktexperte bei Allianz Global Investors schon etwas zuversichtlicher. Und auch die Kollegen von der Commerzbank kriegen noch die Kurve. Es gebe mittlerweile eine Reihe von „Bullenfaktoren“, wie hohe Dividendenrenditen, Unternehmensvorstände, die eigene Aktien zurückkauften, und niedrige Kurs-Gewinn-Verhältnisse, schreiben sie.

Daniel Rhee-Piening

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