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Wirtschaft: Börsen-Experten raten zu US-Aktien mit hoher Dividende US-Steuerpaket kann erst nach Ende des Irak-Konflikts wirken

Berlin (brö). Das am Dienstag vorgestellte Konjunkturpaket von USPräsident George W.

Berlin (brö). Das am Dienstag vorgestellte Konjunkturpaket von USPräsident George W. Bush wird die Finanz- und Devisenmärkte nach Einschätzung von Experten nicht umgehend beflügeln. „Erst muss der Irak-Konflikt ausgestanden sein“, sagte Claudia Windt von der Helaba in Frankfurt (Main) dem Tagesspiegel. Ohne die Belastung durch die Kriegsangst seien Kursgewinne insbesondere bei solchen US-Titeln denkbar, die in der Vergangenheit hohe Dividenden an ihre Aktionäre ausgeschüttet hätten. Auch das Interesse an Unternehmen, die bislang gar keine Dividenden gezahlt hätten, könne steigen. „Gerade die Technologiebranche könnte mit Zahlungen an die Aktionäre nun versuchen, ihre Krise zu überwinden“, vermutet Windt.

Bush hatte Steuersenkungen von 674 Milliarden Dollar für die kommenden zehn Jahre angekündigt. Kernstück ist die Abschaffung der Steuer auf Dividenden. Daneben sollen beschlossene Entlastungen vorgezogen werden. Die US-Regierung erhofft sich eine Belebung des privaten Konsums und ein besseres Geschäftsklima. „Deshalb sind Aktien von Investitionsgüter-Herstellern aus den USA und Europa nun eine gute Wahl“, rät Rolf Elgeti, Commerzbank-Anlagestratege in London.

An den Börsen, die das Konjunkturprogramm vor seiner Bekanntgabe zunächst mit Kursgewinnen gefeiert hatten, machte sich am Mittwoch Skepsis breit. Der Dow-Jones-Index lag bis Handelsschluss in Deutschland im Minus. Der Deutsche Aktienindex Dax schloss mit einem kräftigen Abschlag von 3,85 Prozent bei 2993 Punkte. „Es ist unwahrscheinlich, dass Bush sein komplettes Paket wird durchsetzen können“, sagte Stefan Schilbe von HSBC Trinkaus&Burkhardt in Düsseldorf. Entsprechend werde auch die Wirkung auf die US-Konjunktur und die Aktienmärkte verhaltener sein, erwartet er.

Noch zurückhaltender sind Fachleute bei der Wirkung der Bush-Pläne auf den Devisenmarkt. „Die Steuersenkungen werden das US-Etatdefizit und das Leistungsbilanzdefizit (siehe Lexikon) erhöhen“, glaubt Schilbe. Deshalb werde der Euro im Vergleich zum Dollar im Jahresverlauf an Wert gewinnen und bald 1,10 Dollar kosten. Am Mittwoch legte der Euro zunächst auf 1,043 Dollar zu, rutschte dann aber auf 1,039 Dollar ab. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0377 Dollar fest.

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