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Wirtschaft: Börsenausblick: Die Börsianer verlieren den Mut

Wer am vergangenen Mittwoch schon von einem Aufschwung an den Aktienmärkten geträumt hat, wurde bald eines Besseren belehrt. In der zweiten Wochenhälfte brachten Gewinnmitnahmen und die Angst vor schlechten Quartalszahlen die Aktienmärkte nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa und auch in den USA unter Druck.

Wer am vergangenen Mittwoch schon von einem Aufschwung an den Aktienmärkten geträumt hat, wurde bald eines Besseren belehrt. In der zweiten Wochenhälfte brachten Gewinnmitnahmen und die Angst vor schlechten Quartalszahlen die Aktienmärkte nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa und auch in den USA unter Druck. Nach dem Auf- und Ab der vergangenen Monate ringt sich deshalb kaum ein Anlagestratege eine optimistische Prognose für die Aktienmärkte mehr ab. Wer dennoch in Aktien investiert, klammert sich an den Strohhalm, dass es an der Börse meist genau dann noch oben geht, wenn niemand mehr mit einem Aufschwung rechnet.

Ob es sich rechnet, angesichts der unsicheren Lage an den Aktienmärkten lieber in festverzinsliche Papiere zu investieren, wird von vielen Anlagestrategen dagegen mit Blick auf die drohende Zinswende bezweifelt. Die Analysten der Dresdner Bank sehen die Renditen hier in einem derzeit nur kurzfristig unterbrochenen Aufwärtstrend, der sich auf mittlere Sicht noch fortsetzen werde. Angesichts der anhaltenden konjunkturellen Unsicherheit werde die zwischen 5,00 Prozent und 5,25 Prozent pendelnde Seitwärtsbewegung der Renditen der zehnjährigen Bundesanleihen zwar wohl noch etwas anhalten. Angesichts des hohen Angebots könnten sich die Renditen allerdings wieder rasch aufwärts bewegen, sobald die stützenden Impulse schwacher Aktienmärkte wieder nachließen. Die Commerzbank rät zu variabel verzinsliche Anleihen mit Laufzeiten von drei bis fünf Jahren.

Auch an der Wall Street haben die Investoren schnell erkannt, dass die Aktien-Rallye des vergangenen Mittwochs ein Fehlstart war. Denn aus gesamtwirtschaftlicher Sicht ist alles beim Alten: die US-Konjunktur kommt nur mühsam vom Fleck. Das Bruttosozialprodukt hat zwar im ersten Quartal aufs Jahr bezogen um 5,8 Prozent zugenommen, doch der Antrieb kam überwiegend von Sonderfaktoren wie vom Hausbau auf Grund des warmen Winters. Voraussetzung für einen nachhaltigen Aufschwung sind Investitionen in Anlagen. Die gingen aber wie schon in den vorangegangenen vier Quartalen zurück. Kein Wunder, dass vor allem in den Technologie- und Telekom-Sektoren traurige Stimmung herrscht. "Machen wir uns doch nichts vor: die Stimmung ist ziemlich mies und was Aktien betrifft ist jeder skeptisch", sagte Brian Pears, von der Fondsgesellschaft Victory Capital Management.

ant, HB, pf

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