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Wirtschaft: Bombardier in Berlin gut gelandet

Der kanadische Flugzeughersteller eröffnet in Schönefeld sein erstes Wartungszentrum in EuropaVON JÖRN HASSELMANN SCHÖNEFELD.Der Wirtschaftsstandort Flughafen Schönefeld belebt sich.

Der kanadische Flugzeughersteller eröffnet in Schönefeld sein erstes Wartungszentrum in EuropaVON JÖRN HASSELMANN

SCHÖNEFELD.Der Wirtschaftsstandort Flughafen Schönefeld belebt sich.Der Marktführer im Bereich Geschäftsflugzeuge, die kanadische Bombardier Business Aircraft, eröffnete am Donnerstag das im Rahmen eines Joint-ventures mit der Lufthansa Technik AG eingerichtete erste Instandhaltungszentrum außerhalb Nordamerikas am südlichen Rand des Flughafens.Derzeit arbeiten 22 Mitarbeiter für die "Lufthansa Bombardier Aviation Service" (LBAS); mittelfristig soll sich die Belegschaft aber auf 100 erhöhen.Die Crew rechnet zunächst mit 200 in Europa, Afrika und Nahost eingesetzten Bombardier-Flugzeugen.Zur Wartung nach Schönefeld werden die von der Lufthansa-Tochter "City Line" eingesetzten 30 Canadair-Maschinen erwartet; daneben sollen auch die Typen Learjet und der in Erprobung befindliche Bombardier Langstreêken-Jet Global Express instandgehalten werden. Innerhalb von nur sechs Monaten hat die LBAS in Schönefeld etwa 10 Mill.DM investiert.Das Land Brandenburg zahlte etwa 2,8 Mill.DM Fördermittel. Brandenburgs Wirtschaftsminister Burkhard Dreher wertete die Investition als "großen Schritt nach vorn" für Schönefeld.Schon jetzt seien in Brandenburg etwa 80 Prozent der ostdeutschen Luftfahrtwirtschaft konzentriert.Schönefeld entwickle sich zu einem der bedeutendsten Wartungszentren in Europa.Schon bevor der neue Großflughafen im Süden Berlins voraussichtlich im Jahr 2007 den Betrieb aufnehmen werde, würden auf dem Airport mehrere hundert neue Arbeitsplätze entstehen, betonte Dreher.Für den Geschäftsführer der Berlin Brandenburg Flughafenholding (BBF), Götz Herberg, ist das Joint-venture ein "wichtiges strategisches Signal" für andere Luftfahrtunternehmen.Brandenburgs Wirtschaftsminister Dreher sagte, daß das Land mit mehreren potentiellen Investoren im Gespräch sei.Namen wollte der SPD-Politiker jedoch nicht nennen.Diese Kontakte sollen auf der Internationalen Luftfahrtausstellung im kommenden Jahr intensiviert werden. Für Berlin und Brandenburg ist Bombardier kein Unbekannter.So stellte Bombardier den Schönefeldern bereits einen Simulator zur Verfügung und machte erst unlängst durch die Ankündigung, bei der Deutschen Waggonbau einzusteigen, von sich Reden.Die Kooperation mit der Deutschen Lufthansa gelang nicht zuletzt durch klare politische Unterstützung."Globalisierung heißt auch, daß das Ausland in Deutschland investiert", lobte Dreher.Lufthansa Technik betreut mit weltweit über 10 000 Mitarbeitern mehr als 200 Fluggesellschaften.Seit 1991 wartet Lufthansa Maschinen von Boeing und Airbus.LBAS-Chef Gerald Gallus kündigte an, daß der Betrieb auch in Schönefeld "größer wird".Vor zwei Jahren hatte die Gesellschaft mit der Verlegung der Überholungsarbeiten für die Boeing 737 in das billigere irische Shannon für Unruhe gesorgt.Auch wenn die neue Wartungsfirma zunächst nur 10 Mill.DM investiert, gilt die Kooperation als zukunftsträchtig, da der Markt für Geschäfts-Jets stark wächst.Am Donnerstag nunrollte der erste Learjet in den modernisierten Hangar aus einstigen Interflug-Besitz.

JÖRN HASSELMANN

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