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Wirtschaft: Borussia Dortmund: Fußball-Aktie kostet 11 bis 13 Euro

Die Aktien von Borussia Dortmund kosten wie erwartet zwischen elf und 13 Euro. Diese Preisspanne gaben Vereinspräsident Gerd Niebaum und die konsortialführende Deutsche Bank am Montag bekannt.

Die Aktien von Borussia Dortmund kosten wie erwartet zwischen elf und 13 Euro. Diese Preisspanne gaben Vereinspräsident Gerd Niebaum und die konsortialführende Deutsche Bank am Montag bekannt. Im vorbörslichen Handel wurden die Papiere zwischen 13,50 und 15 Euro gehandelt. Bis Freitag können die Anleger die Aktien zeichnen, am kommenden Wochenende wird der endgültige Emissionspreis festgelegt, bevor am 31. Oktober die erste deutsche Fußballaktie erstmals an der Frankfurter Börse notiert wird. Bis zu 15 Millionen Aktien gibt Borussia Dortmund aus. Der Emissionserlös liegt zwischen 165 und 195 Millionen Euro, davon gehen 143 bis 169 Millionen Euro an den BVB. 12,5 Millionen Aktien stammen aus einer Kapitalerhöhung, eine Million Aktien kommen von der Westdeutschen Genossenschafts-Zentralbank (WGZ). Zudem besteht eine Mehrzuteilungsoption ("Greenshoe") in Höhe von 1,5 Millionen Aktien. Allein die 11 000 Vereinsmitglieder hätten bereits Aktienwünsche in einem Volumen von 20 Millionen Euro geäußert, sagte Niebaum. Mehr als 40 Prozent der Aktien sollen an Privatanleger gehen, etwa 30 Prozent an große institutionelle Anleger. 25 Prozent an der für den Profifußball zuständigen Borussia Dortmund GmbH & Co KGaA bleiben beim Verein.

Niebaum und Manager Michael Meier räumten ein, dass der sportliche Erfolg der Mannschaft die entscheidende Größe für die Entwicklung der Fußball-AG und deren Aktie sein werde. "Wir sind und bleiben ein Fußballclub, deswegen steht der sportliche Erfolg im Vordergrund." Durch 40 000 verkaufte Dauerkarten, ein im Schnitt zu mehr als 90 Prozent ausgelastetes Stadion, durch TV-Einnahmen in Höhe von gut 19 Millionen Euro und Sponsoreinnahmen von bis zu 13 Millionen Euro durch den Stromkonzern Eon sei die wirtschaftliche Basis aber gut. Allerdings sitzt Borussia Dortmund auch auf einem Schuldenberg von rund 70 Millionen Euro und gibt in der laufenden Saison rund 40 Millionen Euro für Spielergehälter aus.

Niebaum und Meier unterstrichen erneut, dass sie den Verein unter dem Motto "Kommerz mit Herz" ein Stück vom Fußballgeschäft unabhängig machen wollen. 40 bis 60 Prozent des Emissionserlöses fließen in die Aufstockung der Beteiligung am Westfalen-Stadion von derzeit 46 auf 75 Prozent und in den Ausbau des eigenen Sportausrüsters Goool, des Reisebüros Best und der Internet-Agentur "Absolute Sports". Etwa 20 bis 30 Prozent der Einnahmen will der Verein für neue Spieler ausgeben, bis zu zehn Prozent für den Aufbau eines eigenen Fußballleistungszentrums und 15 bis 20 Prozent für den Abbau der Schulden.

Nach Umsatzerlösen von rund 94 Millionen Euro in der Saison 1999/2000 sollen es in der laufenden Spielzeit etwa fünf Prozent mehr sein. In den vergangenen zehn Jahren hatte Dortmund den Umsatz im Schnitt um 23 Prozent pro Jahr erhöht. Sollte sich die Mannschaft wieder für internationale Wettbewerbe qualifizieren, dürfte der Umsatz in der nächsten Saison um 15 Prozent steigen, sagt Meier. Nach Angaben der Deutschen Bank wird nach einem Verlust von 1,2 Millionen Euro 1999/2000 für die laufende Saison ein Minus von 10,9 Millionen Euro und für die nächste Saison ein Gewinn von 1,2 Millionen Euro erwartet.

ro

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