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Bizarrer Jubel. Die Spieler von Borussia Dortmund nach dem Derbysieg gegen Schalke vor der leeren Südtribüne, auf der in normalen Zeiten 25 000 Fans stehen.

© imago images/Poolfoto

Exklusiv

Borussia Dortmund plant neue Saison: Maximal 15.000 Zuschauer im größten deutschen Fußballstadion

BVB-Geschäftsführer Carsten Cramer warnt wegen der Corona-Ansteckungsgefahr vor großen Erwartungen und empfiehlt "erstmal eine stabile Seitenlage".

Im größten deutschen Fußballstadion werden zur Saisonbeginn Mitte September maximal 15.000 Zuschauer dabei sein. „Aufgrund der Abstandsregelung, die zwingend einzuhalten ist, planen wir nach derzeitigem Stand mit 12.000 bis 15.000 Zuschauern“, sagte Carsten Cramer, Geschäftsführer von Borussia Dortmund, dem Tagesspiegel.

Bei jedem Heimspiel ohne Zuschauer entgingen dem BVB Einnahmen von rund vier Millionen Euro in dem Stadion mit 81.000 Plätzen. Dazu gehören in Dortmund „knapp 4000 Plätze im Hospitality-Bereich, und es ist selbstverständlich ein Schlag ins Kontor, wenn diese Einnahmen komplett wegbrechen“, sagte Cramer. „Ebenso wie im normalen Zuschauerbereich werden wir hoffentlich einzelne VIP-Bereiche in der neuen Saison öffnen können.“

Für Cramer, beim Vizemeister für Marketing, Digitalisierung und Internationalisierung zuständig, ist es selbstverständlich, „dass die Internationalisierung ins Stocken geraten ist – die Menschen haben gegenwärtig andere Sorgen.“ Man habe aber auch „festgestellt, wie der Spielbetrieb der Bundesliga nach der Wiederaufnahme im Mai auf den ausländischen Märkten größtes Interesse hervorgerufen hat.

Ein bisschen Freude und Sonnenschein haben wir hier und da den Menschen vermitteln können“, sagte Cramer dem Tagesspiegel.

Der BVB ist der einzige börsennotierte Fußballvereins Deutschlands. Für das vergangene Geschäftsjahr (bis zum 30.6.) wurde ein coronabedingter Verlust von 45 Millionen Euro ausgewiesen. Nach TV-Geldern ist das Sponsoring die wichtigste Einnahmequelle.

Casten Cramer ist in der Geschäftsführung des BVB für Marketing und Digitalisierung zuständig.
Casten Cramer ist in der Geschäftsführung des BVB für Marketing und Digitalisierung zuständig.

© imago/DeFodi

„Sponsoring wird insgesamt digitaler mit der Möglichkeit, Menschen über mobile Devices individueller zu erreichen und sie zu begeistern. Doch wenn es vielen Unternehmen nicht gut geht und 6,8 Millionen Menschen allein in Deutschland in Kurzarbeit sind, dann ist das Bedürfnis auf Unterhaltung begrenzt“, meinte der BVB-Manager. „Alle sind gut beraten, erstmal eine stabile Seitenlange einzunehmen.“

Die Spieler verzichten 

Cramer lobte die Fußballprofis, die „den Ernst der Lage sehr schnell erkannt haben“. Der Verein äußere sich aber nicht dazu, wie deren Sparbeitrag aussieht. „Aber selbstverständlich wissen die Spieler, dass ihr Gehaltsverzicht einen anderen Effekt hat, als wenn wir 100 Leute, die im Merchandising arbeiten, auf Kurzarbeit setzen“, sagte der BVB-Geschäftsführer dem Tagesspiegel.

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