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Wirtschaft: Boss will Damen-Mode in Mailand schneidern

STUTTGART .Der Modemacher Boss wagt den Sprung vom schwäbischen Stammsitz Metzingen nach Mailand.

STUTTGART .Der Modemacher Boss wagt den Sprung vom schwäbischen Stammsitz Metzingen nach Mailand.In der italienischen Modemetropole will der Herrenschneider bis zum nächsten Sommer eine Damenkollektion entwickeln.Damenmode-Chef Massimo Suppancig will klotzen nicht kleckern: Vom Hosenanzug für das Business-Meeting über den Golfanzug bis zum Abendkleid wird er alles anbieten, was moderne erfolgreiche Frauen seiner Meinung nach im Schrank haben müssen.Eine 250 Mitarbeiter starke Crew steht in der Hugo Boss S.P.A.(Mailand) an den Entwurfstischen und Nähmaschinen.Das ist nach Einschätzung der Nobelmarke (Gewinnprognose für 1999: 100 Mill.DM) am Stammsitz nicht möglich.

"Wir brauchen hochqualifizierte Leute und einen kreativen Standort", erklärt der Vorstandsvorsitzende der Hugo Boss AG, Werner Baldessarini.Der Einkauf von Damen und Herrenmode laufe so unterschiedlich, daß nicht auf den bestehenden Strukturen aufgebaut werden könne."Wir entwickeln nun die Herren und die Damen getrennt und Metzingen-Mailand hört sich doch gut an", sagt der gebürtige Österreicher.Die Herrenkollektion bleibt weiter in Baden-Württemberg.

Boss hat Großes vor mit den Damen.Schon im ersten Jahr wird in diesem Bereich allein ein Umsatz von 100 Mill.DM angepeilt.In fünf Jahren soll die Marke so gut eingeführt sein, daß Kleider, Blusen und Hosen für 300 Mill.DM an die Frau gebracht werden.Allein 50 Mill.DM sollen in den Aufbau investiert werden."Wir nutzen den eingeführten Namen Boss und sind beim Umsatz offen für jede Entwicklung", sagt Baldessarini.Damenmode habe das doppelte Marktvolumen der Herrenmode.Überlegungen, den neuen Bereich als Joint Venture oder durch Zukauf eines eingeführten Unternehmens zu meistern, erteilt Baldessarini eine Absage: Schließlich habe man schon eine Marke und einen neuen Geschäftsansatz.Marktforschungen hätten ergeben, daß Werte wie Erfolg, Dynamik und Internationalität in der Mode Frauen wie Männer ansprächen.Schon jetzt ist Boss mit der Linie Hugo für junge Frauen auf dem Markt.Mit den figurbetonten Tops, kurzen Röcken und engen Hosen wurden auf Anhieb sieben Mill.DM umgesetzt."Männer haben höhere Qualitätsansprüche als Frauen.Wir wollen aber unsere Erfahrung auch auf die Damenkollektion übertragen", sagt Baldessarini.Die Damenmode, die ab Frühjahr 2001 in die Läden kommt, wird im Preis noch rund 20 Prozent über der Herrenkollektion angesetzt.Das liege an der teureren Lagerhaltung."Und Damen sind modischer.Da geht nur, was wirklich gefällt".

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