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Wirtschaft: Branche im Aufbruch

1400 Experten bei Logistikkongreß in Berlin BERLIN (jojo).Zur Jahrtausendwende wird über die Hälfte des Materials für europäische Fabriken nicht mehr aus Europa kommen.

1400 Experten bei Logistikkongreß in Berlin BERLIN (jojo).Zur Jahrtausendwende wird über die Hälfte des Materials für europäische Fabriken nicht mehr aus Europa kommen.Dennoch sollen die Waren pünktlich an den Fließbändern sein.Eine Aufgabe, der sich ein ganzer Wirtschaftszweig widmet - die Logistikbranche.Seit Mittwoch treffen sich 1400 Experten in Berlin zum 14.Deutschen Logistik-Kongreß."Integration durch Kommunikation", so das Thema der Veranstaltung, stehe heute für die immer wichtiger werdende Verbindung zwischen Zulieferern, Unternehmen und Kunden, sagte Hanspeter Stabenau, Vorstandsvorsitzender der Bundesvereinigung Logistik zum Auftakt der Veranstaltung, die bis zum Freitag dauert.Ziel des Kongresses sei es, um mehr Akzeptanz für moderne Informationssysteme zu werben. Logistik sei "eine Branche im Aufbruch", so der Chef des Hamburger Versandhauses Otto, Michael Otto, vor den Kongreßteilnehmern.Der "Wille zur ständigen Innovation" sei eine Schlüsselqualifikation.So habe Otto in den 50er Jahren damit begonnen, Kunden den Kauf auf Rechnung anzubieten.In den 60er Jahren sei dann die telefonische Bestellannahme gefolgt.In der nächsten Dekade kam die postunabhängige Auslieferung, die zugleich mehr Service bedeutete.In den 80ern begann dann das Einkaufen rund um die Uhr - und seit jüngster Zeit sind viele Artikel sofort lieferbar.Um konkrete Lieferzeiten versprechen zu können, sei die Kommunikation mit Herstellern unumgänglich.Ein vernetztes System könne den Otto-Einkäufern zukünftig alle Daten der Produzenten auf den Bildschirm bringen - "bis hin zum Schadstoffausstoß der Produktion". Der im Rahmen des Kongresses verliehene Logistik-Preis geht an die Bosch-Siemens-Hausgeräte GmbH.Das Unternehmen ist mit 34 Prozent Marktanteil bei Haushalts-Großgeräten Marktführer in Deutschland und zählt weltweit zu den fünf führenden Unternehmen der Branche.Jeden Tag werden in der Gemeinschaftsfirma rund 20 000 Aufträge mit etwa 55 000 Positionen bearbeitet.Innerhalb von 24 bis 48 Stunden sollen die Geräte geliefert werden. Das Werk im brandenburgischen Nauen gilt innerhalb der Gruppe mit seinen 31 000 Mitarbeitern als vorbildlich.Zulieferer, deren Fertigungsstätten in einem Umkreis von weniger als 50 Kilometern um Nauen herum liegen, produzieren heute rund 80 Prozent der strategisch wichtigen Teile für kurzfristige Änderungen des Fertigungsprogramms, zum Beispiel Bedienblenden.Für alle Teile, bei denen ein tagesgenauer Lieferabruf nicht ausreicht, erhält der Lieferant direkten Zugang zu den Planungssystemen der Fabrik und kann jederzeit selbst die Fertigungsplanung mit Mengen, Daten und Uhrzeiten einsehen.Mit einer stetig wachsenden Zahl von Zulieferern läuft die Bestellabwicklung über Datenfernübertragung.Daran, daß die Auslieferung pünktlich und zuverlässig abläuft, haben auch die Spediteure Interesse: Ihr Entgelt ist gekoppelt an die Leistung.

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