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Branchenprimus: Lufthansa peilt Rekordgewinn an

Die Lufthansa steuert auch in diesem Jahr trotz Konjunkturabschwächung, Finanzkrise und hohem Ölpreis wieder auf einen Rekordgewinn zu - und das aus eigener Kraft.

Frankfurt am Main - Die Lufthansa peilt auch in diesem Jahr trotz Konjunkturabschwächung, Finanzkrise und hohem Ölpreis wieder einen Rekordgewinn an. Dies solle aus eigener Kraft und ohne Zukäufe geschafft werden, erklärte Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber am Mittwoch auf der Bilanzpressekonferenz in Frankfurt am Main. Das Jahr habe gut begonnen, und die Lufthansa habe Kraft für weiteren Steigflug. Auch wenn die Branche schwächele, werde man die Flughöhe halten. „Wir sind wetterfest und beherrschen Ausweichmanöver.“ Ein konkretes Ergebnisziel nannte Mayrhuber nicht. Mittelfristig will die Lufthansa zur Nummer eins unter Europas Fluggesellschaften aufsteigen.

Konkret wurde Mayrhuber nur im Blick auf das 2007 eingeleitete neue Kostensenkungs- und Effizienzprogramm. Es werde 2008 einen Ergebnisbeitrag in „deutlich dreistelliger“ Millionenhöhe bringen. Mit dem Geschäftsjahr 2007 ist Mayrhuber hochzufrieden: Der Konzerngewinn hat sich auf 1,65 Milliarden Euro nahezu verdoppelt, bedingt auch durch die erstmalige volle Einbindung der 2005 übernommenen Swiss in die Bilanz und durch einen Gewinn von einer halben Milliarde Euro aus dem Verkauf der Anteile am Reisekonzern Thomas Cook an Arcandor (vormals Karstadt-Quelle). Der Umsatz stieg um 13 Prozent auf 22,4 Milliarden Euro, die Zahl der Passagiere um fast 18 Prozent auf 63 Millionen. Die Dividende wird um 55 Cent auf 1,25 Euro angehoben.

Nach den Worten Mayrhubers haben alle Segmente zum Rekordgewinn beigetragen. Allein im Passagierverkehr stieg der Betriebsgewinn von 402 auf 826 Millionen Euro. Dabei kamen allein für das zweite Halbjahr 127 Millionen Euro von der Swiss, die seit Juli in die Lufthansa-Bilanz einbezogen wird. Wichtig ist auch, dass die Lufthansa immer mehr gut zahlende Kunden für die First- und die Business-Class anzieht: Sie sorgen bereits für 52 Prozent der gesamten Ticketerlöse.

Sorgen bereitet der Lufthansa der steigende Ölpreis. Der Treibstoffaufwand erhöhte sich von 3,4 auf 3,9 Milliarden Euro und wird in diesem Jahr weiter steigen. Jedoch kann die Lufthansa die Kosten durch ihr geschicktes Einkaufs- und Absicherungsmanagement in Grenzen halten. Außerdem kommt ihr auch der starke Euro zugute: Er dämpfte die Kosten für das Kerosin um 245 Millionen Euro.

Indes spitzte sich der Steuerstreit mit Russland wieder zu. Zwar wurden die vor einigen Wochen gesperrten LufthansaKonten in Russland wieder freigegeben. Aber russische Finanzbehörden zogen 232 Millionen Rubel (6,4 Millionen Euro) ab, wie Lufthansa erklärte. Der Konzern lege jetzt Rechtsmittel ein, um das Geld zurückzuholen. Rolf Obertreis

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