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Wirtschaft: Britannia umwirbt deutsche Passagiere

Charterfluggesellschaft plant Gründung einer Tochter in der Bundesrepublik MÜNCHEN (tmh).Britannia Airways Limited, London, will als nach eigenen Angaben größte Charterfluggesellschaft der Welt mit einer eigenen Tochterfirma frischen Wind über dem Himmel in Deutschland entfachen.

Charterfluggesellschaft plant Gründung einer Tochter in der Bundesrepublik

MÜNCHEN (tmh).Britannia Airways Limited, London, will als nach eigenen Angaben größte Charterfluggesellschaft der Welt mit einer eigenen Tochterfirma frischen Wind über dem Himmel in Deutschland entfachen.Im November 1997 soll der deutsche Ableger Britannia Airways GmbH zum Winterflugplan 1997/98 den Betrieb aufnehmen, sagte Britannia-Manager Richard Manley am Montag in München.Sitz der Gesellschaft dürfte Berlin, München oder Köln sein.Die Entscheidung soll in den nächsten zwei Wochen fallen. Für Berlin spreche der Hauptstadtstatus, für Köln die Nähe zu London und für München die Nähe zum Kooperationspartner Frosch Touristik (FTI) GmbH, München, sagte Manley.Die deutsche Tochter soll mit einem Flugzeug vom Typ Boeing 767 und 200 Stellen starten.Zwei weitere Großraumjets folgen bis Mai 1998.Binnen drei bis fünf Jahren will Britannia in Deutschland mit acht Jets und rund 700 Mitarbeitern eine "kritische Masse" erreichen.Der Großteil der Arbeitsplätze entsteht am Zentralsitz der Gesellschaft.Vermarktet werden die Britannia-Flüge über die FTI GmbH. Von mehreren deutschen Flughäfen aus wird zunächst der Karibik-Staat Dominikanische Republik angeflogen.Weitere Ziele sollen folgen.Die genauen Abflugorte und künftigen Pläne werden vor der Konkurrenz noch geheimgehalten.Bereits im ersten Geschäftsjahr peilt die deutsche Britannia schwarze Zahlen an."Wir gehen in keinen Markt, wo wir nicht sofort Gewinne machen können," sagte Manley.Nach dem Vorbild der britischen Britannia soll der hiesige Ableger die kostenbewußteste Fluggesellschaft Deutschlands werden.Der Markt weise hierzulande noch ausreichend Kapazitäten und Marktlücken für eine Ferienfluglinie auf.Die Gewinnziele sind aber auch deshalb leicht zu erfüllen, da das Risiko beim Partner FTI liegt, der die Jet-Sitzplätze füllen muß.Britannia versteht sich nicht als Billigflieger und will mit Condor und LTU konkurrieren. Die Briten haben im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben mit ihrer 29 Maschinen starken Boeing-Flotte rund 7,5 Millionen Passagiere befördert und rangieren damit vor LTU mit 6,9 Millionen und Condor mit 6,5 Millionen Fluggästen.Der 1962 gegründete Charterflieger ist in den kanadischen Reisekonzern Thomson Travel Group eingebettet.In Großbritannien verbuchte er bei zuletzt 1,5 Mrd.Pfund Umsatz rund 75 Mill.Pfund Gewinn.In Deutschland betritt Britannia erstmals mit einer Tochtergesellschaft ausländischen Boden.In Fachkreisen gilt die Linie als besonders sicher, pünktlich und servicestark. Der Partner FTI bezeichnet sich als der am schnellsten wachsende und einer der größten Reiseveranstalter Deutschlands.Zur FTI-Gruppe zählen unter anderem Club Valtour, CA Ferntouristik, der Veranstalter Frosch Touristik oder LAL Sprachreisen.In der laufenden Periode 1996/97 peilt das Familienunternehmen 900 (Vorjahr 673) Mill.DM Umsatz an.Eine Kapitalverflechtung mit Britannia ist nicht geplant.

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