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Wirtschaft: Briten lehnen Angebot von Lafarge über 3,5 Milliarden Pfund als zu niedrig ab

Der französische Baustoff-Riese Lafarge SA will den größten britischen Zementhersteller Blue Circle Industries plc übernehmen. Blue Circle lehnt das Angebot im Wert von angeblich 3,5 Milliarden Pfund (5,7 Milliarden Euro) bislang jedoch als zu niedrig ab.

Der französische Baustoff-Riese Lafarge SA will den größten britischen Zementhersteller Blue Circle Industries plc übernehmen. Blue Circle lehnt das Angebot im Wert von angeblich 3,5 Milliarden Pfund (5,7 Milliarden Euro) bislang jedoch als zu niedrig ab. Beobachter rechnen daher mit dem Versuch einer feindlichen Übernahme. Lafarge hat bereits vor zwei Jahren die Zementfirma Redland gegen ihren Willen für 1,8 Milliarden Pfund (2,9 Milliarden Euro) übernommen. Die Übernahme von Blue Circle würde die Konsolidierungswelle in der Branche fortsetzen. Bereits im November hatte der südafrikanische Konzern Anglo American den Asphalthersteller Tarmac gekauft, kurz darauf der Readymix-Mutterkonzern RMC den Zementhersteller Rugby Group.

Blue Circle bestätigte am Montag, dass von Lafarge ein Übernahmeangebot vorliege. Ohne einen Preis zu nennen, erklärte das Management, die Offerte aus Paris bewertet die Firma "deutlich zu niedrig und ist keine Diskussion wert". Das Gebot soll bisher bei 430 Pence pro Aktie liegen, was Blue Circle mit 3,5 Milliarden Pfund bewertet. Auch Lafarge teilte in einer kurzen Stellungnahme lediglich mit, man plane eine Barofferte für Blue Circle.

Analysten in London nannten einen Preis von 3,5 Milliarden Pfund nicht ausreichend. Für Kevin Kammack, Analyst bei Merrill Lynch, ist eine Einigung nicht unter 500 Pence pro Aktie denkbar. Die Anleger in London reagierten jedoch gestern bereits positiv auf die sich abzeichnende britisch-französische Beton-Ehe. Der Aktienkurs von Blue Circle legte am Vormittag erneut zu, um fast 22 Prozent auf rund 410 Pence. Lafarge würde mit der Übernahme von Blue Circle seine Position als weltweit größter Baustoffhersteller ausbauen. Am britischen Markt wäre er dann größter Anbieter.

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