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Wirtschaft: Briten und Amerikaner steigen bei Japan Telecom ein

NEW YORK (nks/rir/HB).Mit einem Einstieg bei Japan Telecom weiten British Telecom und AT & T ihr europäisch-amerikanisches Bündnis auf den zweitgrößten Fernmeldemarkt der Welt aus.

NEW YORK (nks/rir/HB).Mit einem Einstieg bei Japan Telecom weiten British Telecom und AT & T ihr europäisch-amerikanisches Bündnis auf den zweitgrößten Fernmeldemarkt der Welt aus.Damit wird der weltweite Fusionswettlauf im Telekom-Sektor weiter beschleunigt.

Die British Telecommunications Plc (BT, London) und der US-Telefonriese AT & T Corporation (New York) beteiligen sich mit jeweils 15 Prozent am drittgrößten japanischen Fernmeldekonzern Japan Telecom Company.Sie zahlen insgesamt 220 Mrd.Yen (3,38 Mrd.DM) für die 30prozentige Beteiligung.Das teilten die drei Unternehmen am Sonntag in Tokio mit.

Beide Unternehmen werden ihre japanischen Tochterfirmen in die Japan Telecom einbringen.BT beteiligt sich außerdem an einem Mobilfunk-Joint-venture der Japan Telecom.Wall Street-Experten erwarten, daß AT & T und BT gemeinsam international weitere Firmen kaufen werden.Parallel dazu schmieden die Deutsche Telekom und Telecom Italia einen Verbund, in den nach Presseberichten auch der britische Mobilfunkanbieter One-2-One einbezogen werden könnte.

BT und AT & T hatten vor einigen Monaten ein internationales Joint-venture im Werte von zehn Mrd.Dollar angekündigt.Es wird Unternehmen weltweit Telekommunikationsdienste anbieten.Die Japan Telecom soll dieses Gemeinschaftsprojekt in Japan vertreten."Der japanische Telekommunikationsmarkt ist mit einem Umsatz von rund 100 Mrd.Dollar der zweitgrößte der Welt.Dieses Geschäft ermöglicht es der Japan Telcom, Herausforderer Nummer eins in Japan zu werden", betonte BT-Chef Sir Peter Bonfield.Japanischer Branchenführer ist die NTT-Gruppe.Japan Telecom hat 17 Millionen Telefon- und sechs Millionen Mobilfunkkunden.Sie setzt jährlich rund 5,5 Mrd.DM um.BT und AT & T werden Mitglieder in den Aufsichtsrat und in das Managment der Firma entsenden.Das japanische Unternehmen suchte nach wohlbetuchten Partnern, um im von Preiskämpfen geprägten Heimatmarkt bestehen zu können.Die Japan Telecom baut zur Zeit ein Hochleistungsnetz und will das Mobilfunk- und den Internet-Geschäft rasch ausbauen.Die Ostjapanische Bahngesellschaft ist der größte Aktionär.

AT & T und BT sind die größten Telefonkonzerne in ihren heimischen Märkten.BT hat in den vergangenen Jahren das Asiengeschäft stark ausgebaut.Die AT & T-Gruppe hat seit eineinhalb Jahren 138 Mrd.Dollar in Unternehmenskäufe und Beteiligungen investiert.Sie hatte in der vergangenen Woche den Kauf der drittgrößten US-Kabelfernsehfirma MediaOne für 58 Mrd.Dollar angekündigt.Mit diesem Angebot will AT & T-Chef Michael Armstrong den viertgrößten US-Kabelanbieter ausstechen - die Comcast Corporation.Comcast hatte erst im März den Kauf von MediaOne für 48,2 Mrd.Dollar vereinbart.

Für AT & T wäre eine Übernahme von MediaOne der zweite große Schritt ins Kabelgeschäft.Erst kürzlich hatte sich der Telekom-Gigant den Kabelanbieter TeleCommunications Inc.für 55 Mrd.Dollar einverleibt.AT & T, bisher auf Ferngespräche spezialisiert, will über die Kabelfernsehleitungen direkt zum Endkunden vordringen, sobald die letzten Schranken im Wettbewerb zwischen den regionalen und nationalen Fernsprechgesellschaften fallen.Bislang werden Ortsgespräche in den USA fast ausschließlich von regionalen Gesellschaften angeboten.TV-Kabel, darauf wettet Armstrong, werden die Leitungen sein, über die schneller Internetzugang geboten und Orts- und Ferngespräche übermittelt werden.Sollte MediaOne das Angebot annehmen, hätte AT & T Zugang zu rund der Hälfte der insgesamt 100 Millionen US-Haushalte.Zudem wäre das Unternehmen in 18 der 20 wichtigsten US-Märkte vertreten, einschließlich der Ballungsräume Boston, Atlanta oder Los Angeles, wo MediaOne eine starke Präsenz hat.

"Ich denke, es ist unsere letzte große Akquisition im Kabelbereich", sagte Armstrong.Allerdings schließt er weitere Allianzen nicht aus.Analysten rechnen mit Zustimmung der Aufsichtbehörden, da es den Wettbewerb im Ortsnetzbereich stärken werde.

Für Comcast würde der Verlust von MediaOne einen herben Rückschlag bedeuten.Es wird nicht ausgeschlossen, daß sich Comcast mit Partnern zusammenschließen könnte, um ein neues Angebot zu unterbreiten.

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