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Wirtschaft: Brüssel will Konkurrenz erzwingen

BRÜSSEL (tog/Tsp).Die EU-Kommission will verhindern, daß durch Zusammenschlüsse von großen europäischen und amerikanischen Fluggesellschaften Monopole entstehen.

BRÜSSEL (tog/Tsp).Die EU-Kommission will verhindern, daß durch Zusammenschlüsse von großen europäischen und amerikanischen Fluggesellschaften Monopole entstehen."Wir müssen das Interesse der Verbraucher schützen", erklärte EU-Wettbewerbskommissar Karel Van Miert am Mittwoch in Brüssel."Schon jetzt sind aber auf einigen Strecken Monopole entstanden, die zum Schaden der Fluggäste die Konkurrenz ausschließen." Um auch künftig für fairen Wettbewerb am Himmel über dem Atlantik zu sorgen, will die EU-Kommission deshalb die europäisch-amerikanischen Allianzen auf dem Luftverkehrsmarkt nur dann erlauben, wenn diese bestimmte Bedingungen erfüllen.Sowohl der Verbund von Lufthansa, SAS und United als auch British Airlines und American Airlines müssen künftig Flugverbindungen und Landerechte im Transatlantikverkehr den Konkurrenten überlassen, sofern diese in das Geschäft einsteigen wollen.Für die Lufthansa sind die Auflagen unakzeptabel.Das Unternehmen, das in der Folge im Ernstfall mit drastischen Preiserhöhungen rechnet, behält sich rechtliche Schritte gegen eine definitive Entscheidung im Herbst vor.Auch das Bundesverkehrsministerium sieht in den Brüsseler Auflagen eine deutliche Schwächung der internationalen Wettbewerbsfähigkeit europäischer Flugunternehmen.

Auf zwei Strecken - Frankfurt-Washington und Frankfurt-Chicago - befördern Lufthansa, SAS und UA mehr als 120 000 Passagiere und bieten mehr als 12 Flüge pro Woche an.Die EU-Wettbewerbshüter fordern nun von der Allianz, daß sie in den nächsten sechs Monaten nach Genehmigung der Allianz ihr Angebot an Flügen auf diesen Strecken verringern, sofern ein Konkurrent diese Verbindungen übernehmen will.Außerdem sollen Start- und Landerechte (sogenannte Slots) in Frankfurt und Kopenhagen entschädigungslos an andere abgegeben werden, wenn diese die beiden Flughäfen anfliegen wollen, bisher aber keine Landerechte bekamen.Insgesamt soll die Allianz, so fordert Van Miert, auf 108 Slots verzichten, 103 davon in Frankfurt - doch nur, wenn sich die entsprechenden Bewerber für die Rechte finden.Noch schärfere Bedingungen hat Brüssel für die Allianz aus Britisch Airlines und American Airlines gefordert.Die beiden Branchenriesen sind dominierend auf den Flugverbindugnen London-Dallas, London- Miami und London-Chicago.Einschränkungen fordern die EU-Wettbwerbshüter von beiden Allianzen auch bei den Frequent-Flyer-Programmen, bei der Computerbuchung und im Geschäft mit den Reisebüros, die derzeit häufig von den großen Fluggesellschaften unter Druck gesetzt werden.

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