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Wirtschaft: Buhmann und Retter

Carl von Boehm-Bezing zieht derzeit Kritik von allen Seiten auf sich: Als Aufsichtsratschef von Holzmann, der wichtige Entwicklungen übersehen hat. Und als Verhandlungsführer der Banken im Poker um das Rettungspaket für den abgeschlagenen Baukonzern.

Carl von Boehm-Bezing zieht derzeit Kritik von allen Seiten auf sich: Als Aufsichtsratschef von Holzmann, der wichtige Entwicklungen übersehen hat. Und als Verhandlungsführer der Banken im Poker um das Rettungspaket für den abgeschlagenen Baukonzern. Boehm-Bezing bringt einschlägige Erfahrungen mit. Denn vor fünf Jahren hat er auch die Verhandlungen zur Rettung der Metallgesellschaft geleitet. Der 59-jährige, hoch gewachsene Banker agiert im jüngsten Fall in einer Doppelrolle: Als Chef-Kontrolleur von Holzmann und als Hauptverantwortlicher des Deutsche-Bank-Vorstandes für den Bereich Firmenkunden und Immobilien, der mit der möglichen Pleite des Baukonzerns in diesem Jahr, so glauben Insider, in die roten Zahlen rutschen dürfte. Boehm-Bezing, der seit zwei Jahren den Holzmann-Aufsichtsrat führt, hat zwar den alten Vorstand gefeuert und etliche Sondergutachten mit initiiert, er saß aber auch schon in diesem Gremium, als die Projekte angepackt wurden, die den Konzern jetzt in die Tiefe rissen. Boehm-Bezing, so mutmaßen Beobachter in Frankfurt, werde spätestens zur Hauptversammlung im Mai aus dem Vorstand der Deutschen Bank ausscheiden.

Der gelernte Jurist vertritt die Deutsche Bank auch in den Aufsichtsräten von Fiat, von Messer Griesheim, von Rütgers, von Steigenberger Hotels, von ThyssenKrupp und vom Energieriesen RWE. Der hält die Mehrheit am Holzmann-Konkurrenten Hochtief.

ro.

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