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Wirtschaft: Bund zögert bei EADS

Regierung streitet, wer Daimlers Anteil kaufen soll

Berlin - Die Frage, wer den vom Daimler-Konzern angebotenen 15-Prozent-Anteil an der Airbus-Mutter EADS kaufen soll, entwickelt sich zum Streitpunkt innerhalb der Koalition. Am Mittwoch haben Kanzlerin Angela Merkel, Finanzminister Wolfgang Schäuble, Kanzleramtsminister Ronald Pofalla (alle CDU) mit Wirtschaftsminister Rainer Brüderle und Außenminister Guido Westerwelle (FDP) über die Zukunft des Konzerns beraten, der noch von deutschen und französischen Unternehmen dominiert wird.

Nach dem Treffen teilte ein Regierungssprecher lediglich mit: „Die Bundesregierung will bei einer möglichen Neuordnung der Eigentümerstruktur des europäischen Luft- und Raumfahrtkonzerns das deutsch-französische Gleichgewicht erhalten“. Für die Bundesregierung sei die Wahrung dieser Balance ein „wichtiger Aspekt“. Wie das Verhältnis gehalten werden soll, ist aber umstritten, hieß es in Koalitionskreisen.

Die FDP hatte einen möglichen Einstieg des Staates bei EADS aus ordnungspolitischen Gründen bereits mehrfach abgelehnt. In Kreisen der Union und der oppositionellen SPD argumentiert man mit Standortpolitik. Die Parteien wollen in jedem Fall verhindern, dass der französische Staat die Geschicke des Konzerns allein bestimmt. Michael Kunert von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger nannte das Vorgehen der Politik „ein Possenspiel“. Schließlich sei seit Jahren bekannt, dass Daimler sich von den renditeschwachen Anteilen trennen will.kph

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