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Wirtschaft: Bundesbank beschert dem Bund Milliarden

Hoher Gewinn / Gold soll nicht verkauft werden

Frankfurt (Main) - Der Personalabbau bei der Bundesbank wird über die bislang schon bis Ende 2007 vereinbarten Maßnahmen hinaus weitergehen. Bis 2010 werden dann erneut 1000 Stellen gestrichen, auch in den Jahren danach ist nach Angaben von Bundesbank-Präsident Axel Weber mit einer weiteren Konsolidierung zu rechnen.

An den Bund hat die Notenbank gestern ihren kompletten Jahresgewinn von 2,860 Milliarden Euro überwiesen. Der Betrag fließt komplett in den Bundeshaushalt. Damit ist die Überweisung für 2005 fast fünf Mal so hoch wie für 2004. Für 2005 verbuchte die Notenbank nicht nur einen höheren Zinsertrag, sondern profitierte auch davon, dass sie auf ihre Gold- und Devisenreserven und ihre Wertpapiere nur 230 Millionen Euro abschreiben musste. Vor Jahresfrist waren es fast 2,4 Milliarden Euro.

Obwohl die Bundesbank Ende 2005 fast 700 Mitarbeiter weniger beschäftigte als ein Jahr zuvor kletterte der Personalaufwand um 35 auf 970 Millionen Euro. Grund dafür sind die Kosten für Vorruhestandsregelungen. Derzeit beschäftigte die Bundesbank noch 12.300 Mitarbeiter, rund 3.300 weniger als Ende 2001. Gleichzeitig wurde die Zahl der Filialen von 78 auf 49 reduziert, zwei weitere werden bis Ende des Jahres 2007 wegfallen.

Weber zufolge spart die Bundesbank durch diese Einschnitte schon jetzt pro Jahr 90 Millionen Euro. Dazu kommen ab 2008 um 190 Millionen Euro niedrigere Personalkosten. Wir wollen uns wirtschaftlich aufstellen und unsere Aufgaben effizient erledigen." Deshalb werde der Bundesbank-Vorstand in den nächsten Wochen die Strukturreform II für die Jahre 2008 bis 2012 verabschieden. Details nannte Weber noch nicht.

Unabhängig von dieser Struktur will die Bundesbank künftig an ihren Währungs- und Devisenreserven festhalten. Sie spielen eine wichtige vertrauens- und stabilitätssichernde Rolle für unsere Währung, wir werden Beschlüsse darüber autonom fällen, sagt Weber. Er könne sich allenfalls Verschiebungen innerhalb der Form der Währungsreserven vorstellen, so dass die Risiken weiter gemindert würden. An der Substanz an sich halten wir fest. Damit erteilte der Bundesbank-Präsident erneut allen Ansinnen der Politik eine Absage, zumindest einen Teil der Goldreserven zu verkaufen, den Ertrag anzulegen und die daraus anfallenden Zinsen oder Dividenden zu nutzen.

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