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Wirtschaft: Bundesdruckerei: Verkauf an die britische Apax

Die Bundesdruckerei wird voraussichtlich für rund zwei Milliarden Mark an die Münchner Beteiligungsgesellschaft Apax Partners verkauft und dabei nicht zerschlagen. Dies teilte das Bundesfinanzministerium in Berlin am Donnerstag dem Haushaltsausschuss des Bundestages mit.

Die Bundesdruckerei wird voraussichtlich für rund zwei Milliarden Mark an die Münchner Beteiligungsgesellschaft Apax Partners verkauft und dabei nicht zerschlagen. Dies teilte das Bundesfinanzministerium in Berlin am Donnerstag dem Haushaltsausschuss des Bundestages mit. Die 2200 Beschäftigen hatten daraufhinihre mehrtägigen Warnstreiks beendet, wie eine Unternehmenssprecherin mitteilte.

Dieter Kuttner, Landesbezirksvorsitzender der IG Medien in Berlin-Brandenburg kommentierte das vorliegende Angebot mit den Worten: "Von allen Übeln ist der Verkauf an die Firma Apax noch das kleinste, da das Unternehmen den Konzern nicht zerschlagen und keine Mitarbeiter entlassen will." Wie der Berliner Betriebsratschef der Bundesdruckerei, Klaus-Dieter Lange sagte, sei mit der Geschäftsführung jetzt eine rasche Aufnahme von Tarifverhandlungen zur Absicherung der Altersteilzeit und Arbeitsplatzgarantien vereinbart worden. Gewerkschaften und Betriebsrat werden zudem am Freitagnachmittag in Bonn mit dem Bundeswirtschaftsministerium und Vertretern des Erwerbers Details einer Mitarbeiterbeteiligung erörtern.

Die Beteiligungsgesellschaft Apax habe mit zwei Milliarden Mark von drei Bietern den höchsten Kaufpreis offeriert, hieß es im Schreiben des Finanzministeriums. Die Unterzeichnung des Kaufvertrages werde möglichst schnell angestrebt, so dass der Erlös noch in diesem Jahr fließen könne. Bei einem späteren Börsengang werde der Bund von einem höheren Unternehmenswert noch partizipieren.

Die Beteiligungsgesellschaft strebe die Entwicklung der Bundesdruckerei zu einem "integrierten Authentizierungs-Konzern" an. Damit würden "zukünftig die Einheit des Konzerns gesichert und Synergiepotenziale erschlossen". Zu den weiteren Interessenten zählten F.C. Oberthur und das Bieterkonsortium Schlumberger/Triton. Alle Konzepte zeigten Wachstums- und Entwicklungsmöglichkeiten für alle wichtigen Geschäftsbereiche der Bundesdruckerei. Dadurch sei eine Gefährdung von Stellen und Standorten nicht zu befürchten. .

Standortschließungen und betriebsbedingte Kündigungen sollen tarifvertraglich bis zum 31. März 2003 ausgeschlossen sein. Alle Ansprüche aus der betrieblichen Altersversorgung blieben bestehen. "Die Übernahme besonderer Garantien durch den Bund ist daher nicht notwendig", stellte das Finanzministerium fest. Die Sicherheitsinteressen des Bundes bei der Entwicklung, Herstellung und Lieferung von Personaldokumenten für die Bürger seien durch einen Rahmenvertrag gewahrt worden, heißt es in der Vorlage weiter.

Die Bundesdruckerei mit den drei Standorten Berlin, Bonn und Neu-Isenburg (Hessen) stellt Führerscheine, Personalausweise, Reisepässe, Briefmarken, Banknoten und Karten mit elektronischer Codierung her.

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