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Wirtschaft: Bundeswehr soll mehr im Osten einkaufen

Weitaus größter Teil der Bundeswehrmittel bleibt im Westen / Auftragsvolumen von 8,3 Mrd.DM BERLIN (olm).

Weitaus größter Teil der Bundeswehrmittel bleibt im Westen / Auftragsvolumen von 8,3 Mrd.DM BERLIN (olm).Das Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung (BWB) in Koblenz ist als Ausrüster der Bundeswehr einer der größten öffentlichen Auftraggeber in Deutschland.Im zurückliegenden Jahr schloß das Amt 12 600 Verträge im Gesamtwert von rund 8,3 Mrd.DM ab.Das Spektrum der einzelnen Wunschkataloge des BWB reicht von der persönlichen Ausrüstung und Bekleidung des Soldaten bis hin zu Großgeräten und Waffensystemen.Ausgenommen sind Bauleistungen, die in die Zuständigkeit der Finanzbauverwaltungen der Länder fallen.Bei der Größe des Finanzrahmens ist es verständlich, daß gerade die neuen Länder bemüht sind, an die lukrativen Aufträge zu gelangen.Auf einer entsprechenden Informationsveranstaltung in Strausberg appellierte Staatssekretär Rudi Geil, Beauftragter der Bundesregierung für die neuen Länder, am Donnerstag an die Dienststellen, den Osten noch stärker als bisher an der Auftragsvergabe zu beteiligen.Geil betonte, daß Güter und Dienstleistungen ostdeutscher Firmen in Qualität und Preis durchaus mit dem westlichen Standard vergleichbar seien.Einziger Unterschied sei der Bekanntheitsgrad der Unternehmen.Ein Teil der Aufträge, die insbesondere für kleine und mittlere Betriebe von Interesse sind, fließt bereits heute in die neuen Länder.So wurden hier allein 1996 Bauleistungen im Wert von mehr als einer Mrd.DM vergeben.Wie BWB-Direktor Hans-Heinrich Weske vor den 135 anwesenden Firmenvertretern in Strausberg betonte, entspreche das einem Anteil von 33,5 Prozent an dem zur Verfügung stehenden Gesamtvolumen.Bei der reinen Wehrtechnik, die zentral vom BWB beschafft wird, betrug die Gesamtsumme der in die neuen Länder vergebenen Aufträge nach Angaben Weskes im Durchschnitt der zurückliegenden vier Jahre rund 350 Mill.DM jährlich.Damit war der Osten am gesamten inländischen Auftragsvolumen des BWB lediglich mit rund vier Prozent beteiligt.Als Gründe für das schlechte Abschneiden nannte Weske die für BWB-Aufträge typischen Warengruppen, die im Osten leider nur relativ schwach vertreten seien.Weniger relevante Produktsegmente, wie Lederwaren und Mineralölerzeugnisse kämen dagegen häufiger vor, fielen aber bei der Gesamtvergabe prozentual nicht ins Gewicht.Bei der dezentralen Beschaffung durch die Bundeswehrverwaltung, die Standortverwaltungen und die Truppe sehe das Verhältnis günstiger aus.Hierbei gehe es um den allgemeinen Truppenbedarf wie Verpflegung, Büromaterial und Dienstleistungen.Im Durchschnitt der letzten Jahre liege der Anteil bei 13,4 Prozent.

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