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Fettarme Milch soll mit Bakterien belastet sein.

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Update

Milch-Rückruf bei Lidl, Aldi, Edeka und Rewe: Die Liste der mit Bakterien belasteten Produkte

Bei fettarmer Milch wurden Bakterien gefunden, die Durchfall verursachen können. In der Molkerei war die Verunreinigung bereits seit 30. September bekannt.

Von Carla Neuhaus

Erst war es die Wurst, die zurückgerufen werden musste - jetzt ist es die Milch. Die größte deutsche Molkerei DMK ruft bundesweit frische, fettarme Milch verschiedener Marken zurück. Die Milch ist mit Keimen belastet, was "zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen wie Durchfall" führen könne, wie DMK mitteilte. Verkauft worden ist die Milch bei Edeka, Rewe, Lidl und Aldi.

Aufgefallen ist die Belastung der Milch bei Routinekontrollen. Bei einzelnen Artikeln habe man das Bakterium "Aeromonas hydrophila/ caviae" gefunden. Betroffen ist den Angaben zufolge das gesamte Bundesgebiet. Belastet sein soll allerdings nur Milch dieser Marken mit einem bestimmten Mindesthaltbarkeitsdatum auf der Packung:

  • Aldi Nord: Milsani Frische Milch 1,5 % Fett mit den MHD 15.10.2019 / 18.10.2019 / 20.10.2019,
  • Aldi Süd: Milfina Frische Milch 1,5 % Fett mit den MHD 10.10.2019 / 14.10.2019,
  • Bartels-Langness: Tip Frische Milch 1,5 % Fett mit den MHD 14.10.2019 / 15.10.2019 / 18.10.2019 sowie Hofgut Frische Milch 1,5 % Fett mit den MHD 18.10.2019,
  • Edeka: GUT&GÜNSTIG Frische Fettarme Milch ESL 1,5 % Fett (1 Liter) mit den MHD 14.10.2019 / 16.10.2019 / 18.10.2019 / 20.10.2019,
  • Kaufland: K-Classic Frische Milch 1,5 % Fett mit den MHD 14.10.2019 / 15.10.2019 / 18.10.2019,
  • Lidl: Milbona Frische Milch 1,5 % Fett mit den MHD 13.10.2019 / 14.10.2019 / 16.10.2019 / 18.10.2019,
  • Metro: Aro Frische Milch 1,5 % Fett mit den MHD 15.10.2019 / 18.10.2019,
  • Netto Marken-Discount: GUTES LAND Frische Fettarme Milch länger haltbar 1,5 % Fett (1 Liter) mit den MHD 14.10.2019 / 15.10.2019 / 16.10.2019 / 18.10.2019 / 20.10.2019,
  • real: Tip Frische Milch 1,5 % Fett mit den MHD 14.10.2019 / 15.10.2019 / 18.10.2019.
  • Rewe: Ja! Frische Milch 1,5 % Fett mit den MHD 14.10.2019 / 15.10.2019 / 18.10.2019 / 20.10.2019

Zu erkennen sind die Packungen auch an dem Genusstauglichkeitskennzeichen "DE NW 508 EG". Die Handelsketten sollen nach Angaben der DMK diese Milchpackungen bereits aus ihren Kühlregalen entfernt haben.

Verbraucher, die zuhause eine der aufgeführten Milchsorten im Kühlschrank stehen haben, können sie zurückgeben und sich den Kaufpreis erstatten lassen. Eine Sprecherin von Aldi Süd sagte: "Unsere Kunden rufen wir dazu auf, die betroffene Ware nicht zu verzehren, sondern zu entsorgen oder in die Filialen zurückzubringen." Milchpackungen mit einem anderen als den genannten Mindesthaltbarkeitsdaten sollen nicht betroffen sein.

Es hilft, die Milch abzukochen

Wer dennoch verunsichert ist, ob er die Milch aus dem Kühlschrank noch trinken kann, kann sie sicherheitshalber einmal sprudelnd aufkochen. Das töte in diesem Fall die Keime ab, sagt Andrea Danitschek von der Verbraucherzentrale Bayern. Sie gibt allerdings zu Bedenken, dass das die Qualität der Milch schmälert: Enthaltene Vitamine würden zerstört, zudem habe sie dann einen „Kochgeschmack“.

Inzwischen ist auch geklärt, wie es zu der Verunreinigung kam: Nach Angaben der Molkerei sind durch eine "defekte Dichtung in der Produktionsanlage" Wasserkeime in die Milch gelangt. Die Dichtung sei inzwischen ausgetauscht und gereinigt worden, teilte eine Sprecherin dem Tagesspiegel auf Anfrage hin mit. Auffällig ist dabei aber: Die Molkerei will die Anlage bereits am 30. September überprüft und wieder in Betrieb genommen haben. Informiert worden sind die Verbraucher erst jetzt - mit elf Tagen Verzögerung.

Dabei passiert es immer wieder, dass Lebensmittel während der Produktion verunreinigt und deshalb zurückgerufen werden. Erst am Freitag zum Beispiel musste Aldi Nord Toastbrot der Firma Reineke-Brot zurückrufen, weil es Kunststoffteilchen enthalten könnte. (mit dpa)

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