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Das Birken-Design wurde zum Markenzeichen von Hans im Glück.

© Hans im Glück promo

Burger-Kette in Schwierigkeiten: Hans im Glück soll verkauft werden - doch der Deal könnte im letzten Moment scheitern

26,1 Millionen Euro soll der Verkauf der Burger-Kette bringen. Doch das könnte nicht mal ausreichen, um alte Verbindlichkeiten zu begleichen.

Es haben viele Unternehmen versucht, den Burger-Hype, der vor rund zehn Jahren nach Deutschland schwappte in ein funktionierendes Franchise-Modell zu übersetzen. Eine Burger-Kette, die etwas mehr bietet als McDonald's oder Burger King. Einige Jahre schien es, als könnte Hans im Glück diese Kette sein. Doch nun wird deutlich, dass das Unternehmen in erheblichen Schwierigkeiten steckt.

Wie das "Handelsblatt" berichtet, soll das Unternehmen verkauft werden, um die akuten Finanzprobleme zu lösen. Abnehmer sollen die Gründer der Bäckerei-Kette Backwerk sein. Allerdings droht der Deal nun kurz vor dem Ende doch noch am Preis zu scheitern. Laut einer internen Aufstellung soll der Verkauf dem Gründer Thomas Hirschberger 26,1 Millionen Euro einbringen. Davon müssten allerdings zahlreiche Verpflichtungen früherer Geschäftsführer und anderer Vertragspartner beglichen werden, sodass der Gründer am Ende sogar noch draufzahlen müsste. Inwieweit er das kann, ist unklar.

Streit mit Peter Pane

Hans im Glück betreibt derzeit 82 Restaurants in Deutschland. In Berlin sind es derer zwei, am Hauptbahnhof und am Mercedes Platz. Seinen Expansionsanspruch verdeutlichte das Unternehmen jüngst mit einer Filialeröffnung in Singapur. Insgesamt strebte Hans im Glück allein in der Bundesrepublik über 300 Filialen an.

Die Burger-Kette ist ein Franchise-Unternehmen. Und das wurde Hirschberger bereits zum Verhängnis. 2015 kündigte Hans im Glück dem damaligen Franchisenehmer Patrick Junge, der daraufhin seine zwölf Restaurants kurzerhand in Peter Pane umfirmierte - darunter auch das Geschäft an der Friedrichstraße -, sonst aber mit gleichem Konzept und gleichem Design weiterführte. Nach langem Verfahren einigte man sich Ende 2018 außergerichtlich.

Backwerk auch bereits verkauft

Das dürfte allerdings nicht der Grund für die aktuellen Probleme sein. Das "Handelsblatt" zitiert aus Schreiben, die Hans im Glück eine "kritische Liquiditätssituation" unterstellen und besagen, die kaufmännische Abteilung befinde sich in "katastrophalem Zustand". Minderheitseigentümer Gerd Bühler, der zehn Prozent an Hans im Glück hält, würde bei einem Verkauf nicht aussteigen. Im Gegenteil; er hatte mit seinem Einstieg 2018 ein Vorkaufsrecht erworben und würde die Übernahme mit den Backwerk-Gründer gemeinsam stemmen.

Diese wiederum hatten die Bäckerei-Kette 2013 an einen Finanzinvestor verkauft. Auch Hirschberger hatte zuvor bereits mehr Erfolg mit einem Gastro-Exit. Die Cocktailbar-Kette Sausalitos verkaufte er 2014 gewinnbringend an einen Finanzinvestor.

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