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Wirtschaft: Busche bereitet einen guten Abgang vor

BERLIN (alf).Mit einem Ergebnis deutlich über Plan wird sich der Chef der Messe Berlin Mitte kommenden Jahres in den Ruhestand verabschieden.

BERLIN (alf).Mit einem Ergebnis deutlich über Plan wird sich der Chef der Messe Berlin Mitte kommenden Jahres in den Ruhestand verabschieden.Zwar beharrt Manfred Busche auf der Prognose eines Verlustes von zwei Mill.DM für 1999.Nach dem unerwartet positiven Geschäftsverlauf in diesem Jahr ist das allerdings Tiefstapelei.Zumal bereits vom kommenden Frühjahr an 160 000 Quadratmeter unterm Funkturm zur Verfügung stehen und zumal Busche für das Jahr darauf einen Überschuß von 15 Mill.DM erwartet.Busche wird also ein gesundes und einigermaßen profitables Unternehmen an seinen Nachfolger übergeben können.Wer dies sein könne, wisse derzeit "nur Gott der Herr", meinte Busche am Mittwoch abend während der Jahrespressekonferenz der Messegesellschaft.

Wie berichtet, wird die Messe 1998 voraussichtlich mit einem Verlust von drei Mill.DM abschließen.Ursprünglich war ein Minus von 7,7 Mill.DM erwartet worden, nachdem der Fehlbetrag 1997 bei knapp zehn Mill.DM gelegen hatte.Die Verluste erklärt Busche mit der Übernahme von Instandhaltungs- und Reparaturkosten, die bislang vom Eigentümer, dem Land Berlin, getragen worden seien.Auch in diesem Jahr bekräftigte Busche das Ziel der Messe, Eigentümer des Messegeländes zu werden.Unter den deutschen Großmessen sei die Berliner die einzige, die Pächter und nicht Eigentümer ihres Grund und Bodens ist.Die Verhandlungen mit dem Senat befänden sich "auf gutem Wege".Der Übertragung des Eigentums stehe auch der Vertrag des Senats mit einem US-Investor über die Vermietung der Messegebäude nicht im Wege.Danach vermietet der Senat für 36 Jahre die Gebäude an die Amerikaner und mietet sie dann zurück.Aufgrund von Steuervorteilen für das US-Unternehmen, die dieses zum Teil an den Senat weitergibt, fließen dem Landeshaushalt im kommenden Jahr 150 Mill.DM zu.

Busche zufolge wird der Bau eines rund 150 Meter hohen Messeturms inklusive Hotel mit mindestens 500 Zimmern immer wahrscheinlicher.Die Messe verhandele mit zahlreichen privaten Investoren.Ein Ergebnis sei indes erst möglich, wenn die "politischen Entscheidungsträger die baulichen Eckdaten festgelegt haben", sagte Busche.Nach der positiven Entscheidung der Bezirksverordnetenversammlung Charlottenburg "sind wir jetzt zu 90 Prozent durch".Laut Busch muß der Turm "spätestens bis zum Jahr 2001 realisiert werden".

Den positven Geschäftsverlauf 1998 erklärte Busche mit "konsequentem Kostenmanagement in allen Bereichen und besseren Erträgen".Im Rahmen der Kostenreduzierung sinkt dabei auch die Mitarbeiterzahl: 1993 zählte die Messe noch 585 Arbeitsplätze, derzeit sind es 473, Ende kommenden Jahres sollen es 442 sein.Demgegenüber verlief die Umsatzentwicklung in Kurven: Nach 181 Mill.DM (1996) und 172 Mill.DM (1997) erwartet Busche in diesem Jahr 175 Mill.DM.Dabei erhöhte sich die Zahl der Aussteller bei den elf von der Messe Berlin ausgerichteten Eingenveranstaltungen um 4,7 Prozent auf 13 075.Insgesamt kamen 1998 zu den Eigen- und Gastveranstaltungen 1,52 Millionen Besucher auf das Messegelände.Bei den insgesamt 599 Tagungen, Kongressen und Showveranstaltungen besuchten rund 482 000 Besucher das ICC.Für das kommende Jahr seien bereits 400 Tagungen mit mehr als 200 000 Teilnehmern fest gebucht.

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