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Wirtschaft: BVB Dortmund: Borussia geht am 31. Oktober an die Börse

So weit nach oben würde Borussia Dortmund in Zukunft gerne wieder steigen: in der Bundesliga, im europäischen Fußballgeschäft und künftig auch an der Börse. Im 35.

So weit nach oben würde Borussia Dortmund in Zukunft gerne wieder steigen: in der Bundesliga, im europäischen Fußballgeschäft und künftig auch an der Börse. Im 35. Stock der Deutsche Bank-Zentrale präsentierten Vereinspräsident Gerd Niebaum und Manager Michael Meier am Donnerstag die Börsenpläne der Borussia. Am 31. Oktober wird die schwarz-gelbe Aktie zum ersten Mal auf dem Kurszettel im Amtlichen Handel der Frankfurter Börse erscheinen. Vermutlich vom 23. bis 30. Oktober können Anleger und Fans die erste deutsche Fußball-Aktie zeichnen. In Dortmund rechnet man mit einem Emissionserlös in dreistelliger Millionenhöhe, der, so Niebaum, "nicht nur in Beine, sondern auch in Steine" investiert werden soll.

Acht Minuten lang lassen Niebaum und Meier im höchsten Stockwerk des Bankenturms per Video noch einmal die größten Erfolge des Traditionsvereins Revue passieren - von der ersten Meisterschaft bis zum Gewinn des Weltpokals vor zwei Jahren. Von dem im vergangenen Jahr knapp vereitelten Abstieg ist keine Rede. Jetzt fühle man sich nach den Erfolgen der jungen Saison sportlich konsolidiert. "Im Übrigen wartet der deutsche Aktienmarkt auf ein solches Produkt", glaubt Niebaum.

Am 23. Oktober will der Verein gemeinsam mit dem Bankenkonsortium, das von der Deutschen Bank geführt wird, die Preisspanne für die BVB-Aktie bekannt geben. Die Analysten sind angeblich noch mit der Bewertung des Unternehmens beschäftigt. Die Spanne soll aber relativ niedrig liegen, damit das Papier breit gestreut werden kann und viele BVB-Fans zugreifen können. In jedem Fall wird der Börsengang über eine Kapitalerhöhung erfolgen. 50 bis 75 Prozent des Aktienkapitals der Borussia sollen nach dem Börsengang breit gestreut sein. Aufgrund der Rechtsform einer Kommanditgesellschaft auf Aktien behalte der Verein aber das Sagen. Auch eine feindliche Übernahme durch Dritte ist damit nach Angaben von Niebaum ausgeschlossen.

Den Erlös aus dem Börsengang will der BVB in "Steine und Beine" investieren. "Wenn ein Verein wie Borussia Dortmund den Fußball in Deutschland und in Europa auch in den nächsten 15 Jahren mitprägen will, ist der Börsengang ein sinnvoller Schritt", sagt Niebaum. Seit 1985 hat der BVB seinen Umsatz auf 180 Millionen Mark vervielfacht, zuletzt wurde ein bescheidener Reingewinn von 1,5 Millionen Mark erwirtschaftet. Mit dem Emissionserlös soll der Anteil am Westfalenstadion in Dortmund von 46 auf 75 Prozent aufgestockt und das Stadion weiter modernisiert werden. Auch für den Kauf neuer Spieler werden man das Geld nutzen.

Niebaum will ferner die Abhängigkeit vom Profi-Fußball reduzieren. 40 bis 60 Prozent des Emissionserlöses sollen in Geschäftsfelder gesteckt werden, die von der Marke "Borussia Dortmund" zehren. Bereits jetzt betreibt der BVB einen Sportartikel-Hersteller und ist an einem Reisebüro sowie an einer auf Sport spezialisierten Internet-Agentur beteiligt.

Das Deutsche Aktieninstitut (DAI) stärkt dem BVB den Rücken. Der Kurszettel erfahre eine "echte Bereicherung", lobte DAI-Chef Rüdiger von Rosen - und hofft auf einen weiteren Schub für die Aktienkultur.

ro

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