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Callcenter: Neues Datenleck bei der Telekom

Die Telekom geht mit Strafanzeigen und Vertragsstrafen gegen vier Geschäftspartner vor, die unzulässige Werbeanrufe bei Kunden getätigt haben und der Telekom zudem überhöhte Provisionen in Rechnung gestellt haben. Betroffen ist der Festnetzbereich.

Wie das Unternehmen am Montag mitteilte, durften die externen Vertriebspartner Verträge für die Telekom verkaufen. Absprachewidrig hätten die Marketingunternehmen jedoch Callcenter eingeschaltet und diesen auch Zugriff auf das Vertriebspartnerportal gegeben. Allerdings hätten die Callcenter nur eingeschränkten Zugriff auf Kundendaten gehabt, betonte ein Telekom-Sprecher. Die Mitarbeiter hätten nur auf den Datensatz zugreifen können, den sie für den jeweiligen Auftrag brauchten. Zudem hätten die Kunden ihre Tan (Mobilfunk) oder im Festnetz ihr „Kundengeheimnis“, etwa die Kundennummer, preisgeben müssen.

Damit bleibt der neue Skandal hinter den Datenpannen früherer Jahre zurück. Vor einem Jahr musste T-Mobile den Diebstahl von mehr als 17 Millionen Kundendaten inklusive Adressen, Geburtsdaten, Handynummern und E-Mail-Adressen einräumen, kurz danach stellte sich heraus, dass Externe die Daten von 30 Millionen Handykunden samt Bankverbindungen im Internet abrufen und manipulieren konnten.

Im aktuellen Fall macht die Telekom ihren unseriösen Partnern nicht nur die Werbeanrufe zum Vorwurf, sondern auch Provisionsbetrug. Denn die Telekom zahlt externen Vertriebspartnern – darunter Kooperationsketten und Fachhändler – höhere Provisionen als Callcentern. Gegen die schwarzen Schafe hat die Telekom jetzt Strafanzeige erstattet. Sie verlangt die Provisionen zurück, zudem macht sie Vertragsstrafen von insgesamt rund 1,5 Millionen Euro geltend. Einzelne Vertriebspartner wurden laut Telekom abgemahnt, andere erhielten die Kündigung.

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