zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Cargolifter wird kurzfristig stillgelegt

Ohne Bundesbürgschaft fehlt das Geld für den Weiterbetrieb

Berlin (hop). Die Cargolifter AG steht vor ihrem Aus. Nachdem das Bundeswirtschaftsministerium die Bürgschaft für einen Bankkredit über 40 Millionen Euro verweigert hat, fehlt dem Luftschiffbauer das Geld für die Weiterführung der Geschäfte. Der Betrieb müsse kurzfristig stillgelegt werden, teilte der Insolvenzverwalter von Cargolifter, Rolf-Dieter Mönning, am Sonntag mit. „Die noch vorhandenen Mittel reichen nur noch aus, die Infrastruktur des Standortes in begrenztem Umfang zu sichern.“

Cargolifter hatte in der vergangenen Woche die Bundeshilfe als lebensnotwendig bezeichnet. Doch ließ sich der Bund nicht vom Konzept des Luftschiffbauers überzeugen. Die „haushaltsrechtlichen Voraussetzungen“ für die Bürgschaft seien nicht gegeben. Außerdem wäre eine Vorbedingung für die Bürgschaft gewesen, dass sich auch ein privater Investor engagiere. Der sei aber bisher nicht gefunden worden. „Mit dieser Entscheidung fehlt der wesentliche Baustein zur Finanzierung des Fortführungskonzeptes“, schreibt Insolvenzverwalter Mönning. Das Unternehmen benötige kurzfristig 70 Millionen Euro. Davon sollten 40 Millionen durch die Bundesbürgschaft und 30 Millionen über Eigenkapital aufgebracht werden. Nach dieser kurzfristigen Rettung wären noch einmal zur Umsetzung eines Insolvenzplans weitere 20 Millionen Euro nötig gewesen.

Cargolifter hat bereits 317 Millionen Euro von privaten Investoren verbraucht. Am 1. August war das Insolvenzverfahren für die Cargolifter AG und sechs Tochterunternehmen eröffnet worden. Die Gesellschaft beschäftigt noch 260 Mitarbeiter. Um Cargolifter zu retten, sollten die noch vorhandenen Mittel auf die Entwicklung und Vermarktung des kleineren Transportluftschiffs CL 75 konzentriert werden. Die Entwicklung des Luftschiffs CL 160 für große Schwertransporte, die das Hauptziel beim Börsengang im Jahr 2000 war, sollte zunächst verschoben werden.

Anfang dieser Woche muss der Aufsichtsrat des Unternehmens nun entscheiden, ob die Reorganisation der Cargolifter AG fortgeführt werden soll. Dann müssten laut Mönning die benötigten Mittel allerdings innerhalb weniger Tage über Eigenkapital bereitgestellt werden. Sollte das nicht gelingen, bleibe nur noch eine Auffanglösung, um Cargolifter ganz oder in Teilen zu erhalten. Es liege eine Absichtserklärung des Landkreises Dahme-Spreewald vor, „Teile von Cargolifter in ein noch zu errichtendes Technologie- und Forschungszentrum einzugliedern“.

NAME

Zur Startseite