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Wirtschaft: Chef-Volkswirt von Morgan Stanley ist optimistisch

Nach sieben schlechten Jahren könnte Deutschland jetzt vor sieben fetten Jahren stehen. So zumindest sieht es Joachim Fels, Direktor und Chef-Volkswirt bei Morgan Stanley Dean Witter mit Sitz in Frankfurt am Main.

Nach sieben schlechten Jahren könnte Deutschland jetzt vor sieben fetten Jahren stehen. So zumindest sieht es Joachim Fels, Direktor und Chef-Volkswirt bei Morgan Stanley Dean Witter mit Sitz in Frankfurt am Main. Die Steuerreform und Derregulierung würde Deutschland einen kräftigen Wachstumsschub versetzen, sagte er am Mittwoch bei einer Tagung der Investment-Bank zum Thema "Germany - Structural Revolution" in Berlin. Beim Wirtschaftswachstum würde Deutschland damit gegenüber den europäischen Nachbarländern aufholen. Für nächstes Jahr erwartet Fels sogar ein Wachtum von 3,5 Prozent (2000: 2,7 Prozent).

Bemerkenswert ist für Fels, dass Deutschland bei den Unternehmenssteuern sogar zum "Steuer-Champion" vorrücke. Denn mit einem Steuersatz für einbehaltene Unternehmensgewinne von 25 Prozent werde Deutschland nach der Steuerreform am unteren Ende der internationalen Skala liegen. Heute nehme dagegen Deutschland mit über 40 Prozent noch einen "Spitzenplatz" ein.

Finanzminister Hans Eichel versteht seine Steuerreform als "Initialzündung für den notwendigen grundlegenden Modernisierungsprozess, für eine strukturelle Revolution, wie Deutschland sie braucht". Dabei basiere seine Finanzpolitik aber nicht nur auf der Schaffung eines international konkurrenzfähigen Steuersystems, sondern auch auf einer konsequenten Haushaltssanierung. Bis 2006 will Eichel einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen können.

Ziel der Steuerreform sei es, deutsche Unternehmen und Bürger zwischen 2001 und 2005 um ingesamt 42,5 Milliarden Mark zu entlasten und den Standort Deutschland auch für ausländische Investoren attraktiver zu machen. Wie der Finanzminister weiter sagte, werde auch der Spitzensteuersatz im Rahmen der Reform sinken. Allerdings nicht weiter als auf 45 Prozent.

Der Chef-Volkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB) sagte, für die Länder der Währungsunion stünden die Chancen gut für einen wirtschaftlichen Aufschwung bei stabilen Preisen. Die Geldpolitik werden den "langfristigen Wachstumspfad" durch Preisstabilität begeleiten. Werde dieses Wachstum von der passenden Finanz- und Arbeitsmarktpolitik begleitet, könne das Wachstum noch stärker ausfallen, als bisher angenommen, sagte der Ökonom.

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