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Wirtschaft: Chemiebranche hofft auf den Export

Nachhaltige Erholung erwarten die Unternehmen nicht vor 2004

Frankfurt (Main) (ant/HB). Die heimische Chemiebranche hofft auf positive Impulse aus dem Ausland. Nach einem schwachen Sommerquartal hellt sich die Stimmung nach Angaben des Verbands der Chemischen Industrie (VCI) allmählich wieder auf. Knapp ein Drittel der Firmen rechnet in den kommenden sechs Monaten mit einer Belebung des Geschäfts. Nachdem Asien die SARSKrise eingedämmt habe und sich die Zeichen für einen Konjunkturaufschwung in den USA verdichteten, seien die Wachstumsaussichten in diesen Regionen am besten. Mit einer nachhaltigen Erholung rechnet der Branchenverband jedoch nicht vor 2004.

Für Zuversicht sorgen dürfte auch die Entwicklung des Wechselkursverhältnisses zwischen Dollar und Euro. Nachdem die relative Schwäche der US-Währung im ersten Halbjahr das Exportgeschäft der EU-Chemieunternehmen belastet hatte, macht sie seit einigen Wochen deutlich an Boden gut.

Der Ausblick des Branchenverbands für den weiteren Jahresverlauf ist allerdings mäßig. Er geht trotz der verbesserten Stimmung in den Unternehmen für die kommenden Monate lediglich von einer moderaten Erholung aus und reduzierte seine Prognose für das Umsatzwachstum im Gesamtjahr von 3,5 Prozent auf 2,5 Prozent.

Im Sommerquartal hätten sich viele Chemieunternehmen genötigt gesehen, ihre Produktion zu drosseln, die im Vergleich zum ersten Vierteljahr um durchschnittlich 0,9 Prozent zurückgegangen sei.

Preise steigen zu wenig

Der Grund hierfür seien Lagereffekte. Zahlreiche Unternehmen, die chemische Produkte weiterverarbeiten, hätten ihre Lager aus Furcht vor steigenden Preisen aufgefüllt. Da sich ihre eigenen Absatzchancen derweil jedoch nicht verbesserten, hätten sie im zweiten Quartal weniger Chemikalien bestellt. Der im April 2002 begonnene Anstieg der Erzeugerpreise endete nach VCI-Angaben im Mai. Da sich der Preisanstieg im Quartal deshalb nur auf durchschnittlich 0,4 Prozent belief, ging auch der Umsatz der deutschen Chemiebranche zurück. Er sei im Vergleich zum Auftaktquartal um 1,6 Prozent auf 34 Milliarden Euro geschrumpft. Das Sorgenkind der Unternehmen der Branche bleibt die Inlandsnachfrage.

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