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Wirtschaft: Chemieindustrie: Auch 2001 wird ein Produktionszuwachs erwartet

Die deutsche Chemie-Industrie zeigt sich trotz eines nachlassenden Weltwirtschaftswachstums zuversichtlich für 2001. Eine immer noch robuste Konjunktur in Europa und Asien sowie die Aussicht auf sinkende Ölpreise würden der Branche voraussichtlich zu einem erneuten Produktionsanstieg um drei Prozent verhelfen, sagte der Präsident des Verbands der Chemischen Industrie (VCI) und Bayer-Vorstandschef Manfred Schneider.

Die deutsche Chemie-Industrie zeigt sich trotz eines nachlassenden Weltwirtschaftswachstums zuversichtlich für 2001. Eine immer noch robuste Konjunktur in Europa und Asien sowie die Aussicht auf sinkende Ölpreise würden der Branche voraussichtlich zu einem erneuten Produktionsanstieg um drei Prozent verhelfen, sagte der Präsident des Verbands der Chemischen Industrie (VCI) und Bayer-Vorstandschef Manfred Schneider. Er fügte hinzu, die Gewinne in Deutschland dürften im Durchschnitt zufriedenstellend ausfallen, wenn auch nicht höher als 2000. Der Trend von Chemie- und Pharma-Konzernen, sich auf einen der beiden Bereiche zu konzentrieren, werde wohl anhalten.

Das Weltwirtschaftswachstum werde sich 2001 zwar vermutlich abschwächen, und die Aufwertung des Euro zum Dollar könnte die Nachfrage schwächen, sagte er. Das Wirtschaftswachstum in Europa und Asien werde aber weiter über dem langfristigen Durchschnitt liegen. Die Branche sei zuversichtlich, 2001 die Produktion in einer Größenordnung von drei Prozent und den Umsatz bei nur noch moderat steigenden Preisen um sechs bis sieben Prozent steigern zu können. Voraussetzung sei, dass die USA nicht in eine Rezession gerieten, was aber auch unwahrscheinlich sei.

Die Chemie-Unternehmen steigerten 2000 die Produktion um drei Prozent und den Umsatz um 12,2 Prozent auf 213,3 Milliarden Mark. "Im Gegensatz zu den Vorjahren trug im Jahr 2000 auch der Inlandsumsatz wesentlich zum Wachstum bei", sagte Schneider. Das Auslandsgeschäft bleibe aber "die Lokomotive der Chemiekonjunktur". Die Exporte legten um 13 Prozent auf 142,7 Milliarden Mark zu, die Importe um 20 Prozent auf 93 Milliarden Mark. Die Erzeugerpreise seien um 4,8 Prozent gestiegen.

Der Preis für Rohbenzin, dem nach Verbandsangaben wichtigsten Rohstoff der Chemieindustrie, habe sich im vergangenen Jahr um rund 50 Prozent erhöht. Folgeprodukte seien in ähnlicher Größenordnung im Preis gestiegen. Dabei konnten Weiterverarbeiter den Preisanstieg nicht an ihre Kunden weitergeben. "Dadurch gerieten die Unternehmen unter erheblichen Margendruck", sagte Schneider. Die Renditen hätten sich daher im vergangenen Jahr in der Chemie im Vergleich zum Vorjahr teilweise verschlechtert.

Die Ertragslage sei aber zufriedenstellend und werde es auch bleiben. "Es wird sicher nicht besser als 2000, aber wir werden 2001 auch ein zufriedenstellendes Ergebnis in der Chemie haben", sagte Schneider. Eine erste Fusionswelle im Konzentrationsprozess der Branche sieht er inzwischen beendet. Eine weitere könne aber kommen, wenn 2002 Gewinne aus der Veräußerung von Unternehmensbeteiligungen steuerfrei würden. Der Trend, sich entweder auf das Chemie- oder das Pharma-Geschäft zu konzentrieren, werde voraussichtlich anhalten. Zur weiteren Strategie seines eigenen Unternehmens wollte sich der Bayer-Chef nicht äußern.

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