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Wirtschaft: Chemieindustrie peilt Rekordjahr an

Aber Euro und Energiewende trüben die Stimmung

Berlin - „Die deutsche Chemiebranche steht unter Dampf wie lange nicht mehr“, sagte Evonik-Chef Klaus Engel in seiner Funktion als Präsident des Branchenverbandes VCI am Donnerstag in Frankfurt am Main. Anlass war die Vorstellung der Halbjahresbilanz des nach Autobranche und Maschinenbau drittgrößten Industriezweiges hierzulande: Die 1650 beim VCI registrierten Unternehmen steigerten ihre Produktion im Schnitt um 6,5 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2010. Die Umsätze stiegen um zwölf Prozent auf 90,5 Milliarden Euro. Für das Gesamtjahr sei sogar mit einem Plus von zehn Prozent zu rechnen.

Die Zahl der Beschäftigten stieg binnen Jahresfrist um zwei Prozent auf 423 000. „Wenn nichts dazwischen- kommt, wird es ein großartiges Chemiejahr werden“, sagte Engel.

Er sehe aber auch Risiken wie die Euro-Schuldenkrise. „Die Wiedereinführung nationaler Währungen wäre fatal“, sagte er. Auch explodierende Ölpreise könnten den Erfolg bremsen. Die Unternehmen fürchten, dass die von der Regierung eingeleitete Energiewende ihre Wettbewerbsfähigkeit gefährdet. Engel forderte daher die Berufung eines Parlamentarischen Beauftragten. „Wir brauchen dringend einen unabhängigen Kopf, der faktenorientiert Politik, Gesellschaft und die Wirtschaft über den Verlauf des Umbaus informiert“. Es gehe um Sicherheit, Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit der Energie. kph

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