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Chile: Streik in weltgrößter Kupfermine beendet

Nach mehr als dreiwöchigem Streik haben die Arbeiter in der weltgrößten Kupfermine Escondida in Chile ein Ende des Ausstands beschlossen.

Antofagasta - Gewerkschaft und Betreiber der Escondida-Mine einigten sich auf eine Lohnerhöhung von fünf Prozent sowie eine Einmalzahlung von umgerechnet knapp 13.000 Euro für jeden der rund 2000 Arbeiter, wie ein Gewerkschaftssprecher mitteilte. Der neue Tarifvertrag sollte am Freitag unterzeichnet werden. Die Produktion sollte wieder voll aufgenommen werden. Die Mine liefert rund acht Prozent der weltweiten Kupferproduktion. Deutschland gehört zu den Hauptabnehmern.

Der Streik in der Mine in der nordchilenischen Atacama-Wüste hatte am 7. August nach Auslaufen des dreijährigen Tarifvertrages begonnen. Die Arbeiter forderten zunächst 13 Prozent mehr Lohn und eine Einmalzahlung von umgerechnet rund 23.300 Euro und begründeten dies mit den in den vergangenen drei Jahren enorm gestiegenen Kupferpreisen, die auch die Gewinne des britisch-australischen Minenbetreibers BHP Billiton sprudeln lassen. Vergangene Woche hatte BHP einen Gewinnsprung von 63,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf die Rekordsumme von netto 10,45 Milliarden Dollar bekannt gegeben.

Tägliche Verluste in Millionenhöhe BHP hatte eine Lohnerhöhung von zunächst drei Prozent und eine Einmalzahlung von umgerechnet 13.250 Euro angeboten, was die Arbeiter ablehnten. An dem Streik nahmen alle 2050 gewerkschaftlich organisierten Arbeiter teil; sie stellen mehr als 90 Prozent der Beschäftigten. Nach rund zwei Wochen Streik kam Bewegung in die Verhandlungen; ein Grund war dabei auch ein chilenisches Gesetz, das es Unternehmen nach 15 Streiktagen erlaubt, Verträge mit einzelnen Arbeitnehmern zu schließen. Dies habe BHP auch getan, berichteten örtliche Medien. Das Unternehmen machte nach eigenen Angaben jeden Tag Verluste in Höhe von umgerechnet 12,45 Millionen Euro, weil die Produktion auf 40 bis 50 Prozent ihrer regulären Auslastung heruntergefahren werden musste.

Die chilenische Bergbauministerin Karen Poniachik begrüßte die "für beide Seiten zufrieden stellende Einigung". Die chilenische Regierung hatte den Streik aufmerksam verfolgt und auch ihre Vermittlung angeboten. Das staatliche chilenische Unternehmen Codelco betreibt sechs Kupferminen. Dort stehen in Kürze Tarifverhandlungen an. (tso/AFP)

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