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Wirtschaft: China kauft groß ein

Schwellenländer bedienen sich in Industriestaaten

Frankfurt am Main - Unternehmen aus Schwellenländern betrachten die Industrienationen einer Studie zufolge zunehmend als Einkaufsparadies. Das Volumen von Firmenübernahmen in den führenden Industriestaaten durch Gesellschaften aus aufstrebenden Ländern habe sich im zweiten Halbjahr 2009 verglichen mit der ersten Jahreshälfte auf 35,4 Milliarden Dollar mehr als verdoppelt, teilte die Unternehmensberatung KPMG am Sonntag mit. KPMG beruft sich auf eine Analyse der auf Fusionen spezialisierten Datenbank Zephyr.

„Die Unternehmen in den Schwellenländern haben die Rezession schneller überwunden und sind zum Teil sogar gestärkt aus der Wirtschaftskrise hervorgegangen“, erklärte KPMG-Partner Thorsten Amann. Firmen aus Industriestaaten hätten dagegen weniger Interesse an Übernahmen in den Schwellenländern. Die Zahl solcher Zukäufe rutschte um 17 Prozent auf 216 ab. Das Volumen ging fast um ein Viertel auf 18,3 Milliarden Dollar zurück. „Ein Ende dieses Trends ist noch nicht in Sicht“, sagte Amann.

China habe bei den Fusionen und Übernahmen inzwischen die Führungsrolle von Indien übernommen, hieß es in der Studie weiter. Nach 20 Deals im ersten Halbjahr 2009 hätten Unternehmen aus dem Reich der Mitte zwischen Juli und Dezember 30 Mal in den Industrienationen zugekauft. Auch Unternehmen aus dem Nahen Osten machten mobil: Hier habe sich die Zahl der Übernahmen sogar mehr als verdreifacht, von fünf auf 17. „Die Entwicklung wird sich voraussichtlich noch beschleunigen. Denn wenn erst einmal die Staatsfonds wieder aktiv werden, sehen das viele als Signal dafür an, dass die untere Spanne der Marktpreise erreicht ist“, erklärte Amann. Dabei gerieten zunehmend gesunde Unternehmen ins Visier der Kaufinteressenten, nachdem zuletzt Krisenfirmen auf den Einkaufszetteln standen. rtr

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