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Wirtschaft: China wird überschätzt

Studie: Gutes Image beliebter Exportländer selten von der Realität gedeckt

Berlin - Die vier BRIC-Länder Brasilien, Russland, Indien und China sind für deutsche Exporteure und Investoren bei weitem nicht so attraktiv, wie bislang angenommen. Zu diesem Ergebnis kommt das Schweizer Wirtschaftsforschungsinstitut Prognos in einer Exklusivstudie für das „Handelsblatt“. „Das gute Image, das die BRIC-Staaten genießen, ist zum Teil nicht durch die Realität gedeckt“, sagt Prognos-Chef Christian Böllhoff. „Diese Länder werden überschätzt.“

Prognos hat systematisch die Attraktivität der 100 wichtigsten Volkswirtschaften für deutsche Exporteure und Investoren untersucht. Entstanden ist ein Ranking, in das die zentralen, für die Außenwirtschaft wichtigen ökonomischen und politischen Faktoren einfließen. Besonderes Augenmerk liegt auf Einfuhrzöllen und nicht-tarifären Handelshemmnissen.

Hauptzielgruppe der Untersuchung sind mittelständische Firmen. „Großkonzerne müssen überall in der Welt dabei sein. Mittelständler dagegen, die über weniger Ressourcen verfügen, sind gezwungen, sich genauer zu überlegen, wo sie aktiv werden und wo nicht“, erläutert Prognos-Projektleiter Michael Böhmer. Die BRIC-Staaten, deren wirtschaftlichen Aufstieg Investmentbanken als globalen „Megatrend“ propagieren, schneiden überraschend schlecht ab. Als einziges der vier BRIC-Länder schafft es China in die obere Hälfte der 100 betrachteten Staaten. Das Land liegt auf Platz 38. Die für die deutsche Wirtschaft mit Abstand interessantesten Länder liegen direkt vor der Haustür. Unangefochten auf Platz eins rangiert die EU als Ganzes. Von den 25 besten Ländern im Prognos-Ranking gehören 17 der EU an. ost (HB)

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