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Wirtschaft: Chinesischer Transrapid wieder fraglich Verlängerung der Trasse in Schanghai noch unklar

Peking/Berlin - Die Verlängerung der Transrapid-Strecke in China ist wieder fraglich geworden. Als Alternative werde eine Eisenbahn-Hochgeschwindigkeitsstrecke in Erwägung gezogen, wie die Nachrichtenagentur China News Service am Freitag berichtete.

Peking/Berlin - Die Verlängerung der Transrapid-Strecke in China ist wieder fraglich geworden. Als Alternative werde eine Eisenbahn-Hochgeschwindigkeitsstrecke in Erwägung gezogen, wie die Nachrichtenagentur China News Service am Freitag berichtete. Für die 160 Kilometer lange Strecke zwischen Schanghai und Hangzhou gebe es bereits Durchführbarkeitsstudien, die das Eisenbahnministerium in Auftrag gegeben habe, wird ein Beamter der zuständigen Reform- und Entwicklungskommission in Peking zitiert. Das Ministerium, das nicht für die Magnetschnellbahn zuständig ist, zählt seit Jahren zu den Gegnern des Transrapids.

Sollte das Projekt auch genehmigt werden, würde der Hochgeschwindigkeitszug der Magnetbahn aus Sicht der Kommission zumindest „kurzfristig“ Konkurrenz machen, zitierte die Nachrichtenagentur den Beamten, ohne Details zu nennen. Bundesverkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) und das Transrapid-Betreiberkonsortium aus Siemens und Thyssen-Krupp hatten am Mittwoch mitgeteilt, Chinas Staatsrat habe die Verlängerung der Trasse beschlossen. Den Unternehmen würde das einen Milliarden-Auftrag einbringen. In Hangzhou findet 2010 eine Weltausstellung statt, deshalb wird bereits seit Wochen mit einem baldigen Beginn der Planung gerechnet.

Allerdings handele es sich noch nicht um eine endgültige Entscheidung für den Transrapid, hieß es am Mittwoch. Das Projekt sei auch noch nicht genehmigt, bekräftigte nun auch der Beamte. Erst wenn der Antrag angenommen sei, könne die genaue Entfernung, die Lage der Bahnhöfe sowie die genaue Investitionssumme vorgestellt werden. Derweil herrschte Verwirrung darüber, warum der Beschluss des Staatsrates nicht im Zuge des China-Besuches von Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier ein größeres Thema gewesen ist. Chinas Präsident Hu Jintao hatte dem Minister nur gesagt, dass der Staatsrat das Projekt „sehr positiv“ bewerte.

Derzeit verkehrt der Magnetzug zwischen dem Flughafen Schanghais und dem Wirtschaftszentrum der Stadt auf einer Strecke von 30 Kilometern Länge. Dies ist die bislang einzige kommerzielle Strecke weltweit. Das Transrapid-Konsortium hofft seit Jahren auf den Bau weiterer Trassen, Beschlüsse gibt es bislang aber nicht.

Der Beamte der Entwicklungskommission bekräftigte weiter, die chinesische Seite werde im Fall eines Weiterbaus die Federführung haben und das Transrapid-Konsortium nur noch als „technischer Partner“ teilnehmen. Nach Verhandlungen mit der deutschen Seite werde es einen Transfer eines Teils der Technologie geben. Ein solcher Technologietransfer sowie der Preis sind die strittigsten Themen für die anstehenden formellen Verhandlungen.

Andreas Landwehr, dpa

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