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Chiphersteller: Qimonda sieht sich vor der Pleite

Dem Halbleiter-Hersteller Qimonda geht das Geld aus. Mit eigenen Mitteln kann es sein Geschäft nur noch bis Anfang kommenden Jahres aufrecht erhalten. Doch noch gibt die Infineon-Tochter nicht auf.

Der angeschlagenen Infineon-Tochter Qimonda droht nach eigenen Angaben die Pleite, wenn sie nicht schnell einen Geldgeber findet. Sollten aktuelle Bemühungen zur Rettung des Speicherchip-Herstellers nicht greifen und sich das Umfeld in der Branche weiter verschlechtern, könne es Anfang nächsten Jahres zu "Liquiditätsengpässen" kommen, teilt Qimonda in München mit. Die Engpässe könnten sich "auf die Fähigkeit des Unternehmens auswirken, sein Geschäft weiter zu betreiben".

Noch hat das Unternehmen aber nicht aufgegeben. In laufenden Gesprächen mit strategischen Investoren und Finanzinvestoren habe Qimonda Fortschritte erzielt, hieß es. Eine der Varianten könne sich womöglich so weit konkretisieren, dass sie in den kommenden Wochen verkündet werden könne. Die Bekanntgabe der Zahlen für das im September abgelaufene Geschäftsjahr stellt das Unternehmen bis Mitte Dezember zurück. Zunächst solle das Ergebnis der laufenden Gespräche abgewartet werden.

Staatsbürgschaft ohne Alternative?

Zur Überbrückung hofft Qimonda auch auf Staatshilfe. Nach Medienberichten hat der Chiphersteller beim Land Sachsen eine Bürgschaft von 500 Millionen Euro beantragt. Sachsens Wirtschaftsminister Thomas Jurk sieht offenbar keine Alternative dazu. Dresden, wo Qimonda ein Werk betreibt, sei schließlich der "letzte europäische Standort für Mikroelektronik", sagte er dem Düsseldorfer "Handelsblatt".Sachsen hatte mit hohen Fördergeldern Halbleiter-Hersteller wie Infineon und AMD nach Dresden gelockt. Der Verlust tausender Jobs würde die ostdeutsche Wirtschaftshochburg hart treffen.

Infineon hatte die Speicherchip-Sparte vor rund zwei Jahren unter dem Namen Qimonda abgespalten. Derzeit hält Infineon noch einen Dreiviertel-Anteil an der Tochter. Das Qimonda-Geschäft beschert Infineon allerdings vor allem wegen der niedrigen Chip-Preise auf dem Weltmarkt schwere Verluste. Seit Monaten ist Infineon vergeblich auf der Suche nach einem Käufer. (sf/AFP/dpa)

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