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Chronologie: Die Auseinandersetzung um den Frankfurter Flughafen-Ausbau

Der Ausbau des größten deutschen Flughafens in Frankfurt ist in der Region vor allem wegen der zusätzlichen Lärmbelastung umstritten. Eine Dokumentation der wichtigen Etappen.

November 1997:

Der damalige Lufthansa-Chef Jürgen Weber fordert in einem "Spiegel"-Interview den Bau "mindestens einer neuen Start- und Landebahn" in Frankfurt.

Juli 1998:
Beginn des vom damaligen hessischen Ministerpräsidenten Hans Eichel (SPD) angeregten Vermittlungsverfahrens (Mediation). In einer Arbeitsgruppe untersuchen Vertreter von Kommunen, Wirtschaft und Verbänden Vor- und Nachteile eines Ausbaus.

Januar 2000:
Die Mediationsgruppe legt einvernehmlich ein Fünf-Punkte-Paket vor. Darin empfiehlt sie einen Ausbau des Flughafens, ein Nachtflugverbot, einen Anti-Lärm-Pakt, die Optimierung des bestehenden Systems und ein Regionales Dialogforum.

Mai 2000:
Der Flughafen-Aufsichtsrat beschließt das Ausbauvorhaben einschließlich Nachtflugverbot und nennt eine Landebahn im Nordwesten des Areals als bevorzugte Variante.

Juni 2002:
Der Ausbau nimmt die erste Verfahrenshürde. Das Regierungspräsidium Darmstadt stuft eine neue Landebahn als raumverträglich ein. Am wenigsten belastend sei eine Piste im Nordwesten.

Dezember 2002:
Der Fraport-Aufsichtsrat bindet den Ausbau definitiv an ein Nachtflugverbot.

März 2006:
Die öffentliche Erörterung von rund 127.000 Einwendungen gegen den Flughafenausbau wird nach 101 Tagen beendet.

Juni 2007:
Der Vertrag zwischen dem Chemiewerk Ticona, das in der Einflugschneise des Flughafens liegt, und Fraport über eine Verlagerung des Werks ist unter Dach und Fach. Ticona gibt wenig später den Umzug nach Frankfurt-Höchst bekannt. Fraport zahlt für die Verlagerung 670 Millionen Euro.

November 2007:
Die Stadt Offenbach gibt bekannt, dass sie eine Klage gegen den Landesentwicklungsplan, der den Ausbau des Flughafens zulässt, beim Verwaltungsgerichtshof in Kassel (VGH) einreichen will. Die Stadtverordnetenversammlung stimmt dem zu. Auch andere Kommunen und Verbände wollen klagen.

18. Dezember 2007:
Das Wirtschaftsministerium in Wiesbaden genehmigt den Bauantrag. Die Inbetriebnahme der Nordwest-Landebahn wird für 2011 angestrebt. (ae/dpa)

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