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Wirtschaft: Chrysler-Benz öffnet US-Markt für Debis

Gesetzliche Beschränkung verliert nach Zusammenschluß Gültigkeit / Freie Hand für Debis STUTTGART (fmd/HB).Debis, die in Berlin ansässige Dienstleistungstochter der Daimler-Benz AG, Stuttgart, dürfte die geplante Fusion ihrer Muttergesellschaft mit dem US-amerikanischen Automobilkonzern Chrysler Corp.

Gesetzliche Beschränkung verliert nach Zusammenschluß Gültigkeit / Freie Hand für Debis STUTTGART (fmd/HB).Debis, die in Berlin ansässige Dienstleistungstochter der Daimler-Benz AG, Stuttgart, dürfte die geplante Fusion ihrer Muttergesellschaft mit dem US-amerikanischen Automobilkonzern Chrysler Corp., Auburn Hills/ Michigan, mit ausgesuchtem Interesse verfolgen.Derzeit darf die Debis nur in beschränktem Maße in den USA tätig werden, da Daimler-Benz durch die Beteiligung der Deutsche Bank AG von 21,8 Prozent nach dem amerikanischen Bank Holding Company Act als bankbeherrschtes Unternehmen gilt.Vorausgesetzt, es kommt zur Fusion, würde sich der Anteil des Kreditinstitutes an dem neuen Unternehmen auf weit unter 20 Prozent reduzieren.Daimler gilt dann nicht mehr als bankbeherrschtes Unternehmen nach US-Recht.Durch das Unterschreiten der magischen 20-Prozent-Grenzen bekommt auch Debis in den USA freie Hand.Nicht verwehrt ist Debis die Begleitung der Konzernaktivitäten im Bereich Finanzdienstleistungen.Doch auch hier darf Debis nur mit Sondergenehmigungen der FED, der amerikanischen Notenbank, tätig werden.Gänzlich verwehrt ist Debis in den USA die Betätigung im stark wachsenden Bereich der Informationstechnik-Dienstleistungen (IT Services).Das ist ein großes Handicap, zumal die USA der weltweit größte Markt für die IT Services sind.Debis Systemhaus, die innerhalb der Daimler-Gesellschaft Debis das Geschäft mit den IT Serives verantwortet, will bis zum Jahr 2002 den Umsatz von 3,2 Mrd.DM aus eigener Kraft auf 10 Mrd.DM erhöhen.Steht der US-amerikanische Markt zur freien Verfügung, dürften die Umsatzerwartungen noch sehr viel stärker beflügelt werden.Der Bank Holding Company Act war auch Anlaß dafür, daß sich Debis von ihrer strategischen Partnerschaft mit dem französischen Software-Haus Cap Gemini verabschiedete.Durch eine Ausnahmegenehmigung der FED war es Debis gestattet, 1991 31 Prozent an der damaligen Cap Gemini-Mutter Sogeti zu erwerben.Die Zuständigkeit der Federal Reserve ergab sich aus der Tatsache, daß das Softwarehaus auch in den USA aktiv war.Da eine Verlängerung dieser Ausnahmegenehmigung nicht sicher war, gelang es Debis mit einem Kunstgriff, unterhalb der als kritisch gesehenen Beteiligungshöhe von 25 Prozent zu bleiben.Durch eine veränderte gesellschaftsrechtliche Struktur verringerte Debis Anfang 1996 den Anteil auf 24,4 Prozent.Zunächst machte sich Debis Hoffnungen auf Reformen des Bank Holding Company Acts, die Basis für eine mehrheitliche Übernahme von Cap Gemini hätten sein können.Als sich diese zerschlugen und damit auch die Möglichkeit, entscheidenden Einfluß auf die strategische Führung zu nehmen, trennte sich der Konzern Mitte 1997 von seiner immer wertvoller gewordenen Beteiligung.Im Lichte der letzten Ereignisse mag dies als verfrüht erscheinen.

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