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Wirtschaft: Cobra: Der Commerzbank-Großaktionär erwägt Einberufung einer Hauptversammlung

Der Commerzbank-Großaktionär Cobra erwägt im Zusammenhang mit der geplanten Kapitalerhöhung bei dem Institut die Einberufung einer außerordentlichen Commerzbank-Hauptversammlung. Cobra-Chef Hansgeorg Hofmann sagte am Wochenende, die von ihm vertretene Investorengruppe, die 17 Prozent an der Commerzbank hält, werde wohl einen solchen Schritt anstreben.

Der Commerzbank-Großaktionär Cobra erwägt im Zusammenhang mit der geplanten Kapitalerhöhung bei dem Institut die Einberufung einer außerordentlichen Commerzbank-Hauptversammlung. Cobra-Chef Hansgeorg Hofmann sagte am Wochenende, die von ihm vertretene Investorengruppe, die 17 Prozent an der Commerzbank hält, werde wohl einen solchen Schritt anstreben. Zunächst müssten aber Details der Kapitalerhöhung abgewartet werden. Hofmann räumte ein, dass der Kapitalschritt auch durch eine außerordentliche Aktionärsversammlung nicht rückgängig zu machen sei.

Die Commerzbank hatte am Freitagabend mitgeteilt, die Zusammenarbeit mit ihren südeuropäischen Partnern Generali und BSCH vertiefen zu wollen und dafür eine Kapitalerhöhung im Volumen von mehr als zwei Milliarden Euro zu planen. Ein Commerzbank-Sprecher reagierte am Wochenende auf Anfrage gelassen auf die Pläne der Cobra. Zum Einen könne die Kapitalerhöhung nicht mehr rückgängig gemacht werden. Zudem wies der Sprecher darauf hin, dass die Cobra nach einem Beschluss des Bundesaufsichtsamtes für das Kreditwesen derzeit nicht frei über die Anteile der von ihr vertretenen Investoren verfügen dürfe.

Der Anteil der Generali soll nach Angaben der Commerzbank von derzeit rund fünf Prozent auf knapp zehn Prozent steigen. Zudem würden mit der Banco Santander Central Hispano (BSCH) fortgeschrittene Verhandlungen über eine weitere Tranche der Kapitalerhöhung geführt, hatte es geheißen. Die BSCH hält derzeit 5,1 Prozent an der Commerzbank. Darüber hinaus will die italienische Investmentbank Mediobanca ihren Anteil auf zwei Prozent von bislang 1,2 Prozent erhöhen.

Die Verdoppelung ihres Anteils an der Commerzbank kostet die Generali gut 900 Millionen Euro. Davon würden rund 600 Millionen von der Generali-Tochter AMB (Aachener und Münchner Beteiligungs-AG) in bar bezahlt und der Rest im Tausch von BSCH-Aktien aus dem Besitz der Generali gegen Commerzbank-Aktien, teilten Commerzbank und Generali mit. Im Zuge der Kapitalerhöhung erhält die Generali-Gruppe 26 Millionen Commerzbank-Aktien, wovon 17 Millionen in bar und neun Millionen per Tausch den Besitzer wechseln. Die Commerzbank-Aktie hatte am Freitag mit 35,20 Euro 3,2 Prozent schwächer als am Donnerstag geschlossen.

Die Kapitalerhöhung erfolgt nach Angaben der Commerzbank aus bereits genehmigtem Kapital unter Ausschluss von Bezugsrechten. Durch die Transaktion steige das Eigenkapital der Bank auf rund 14 Milliarden Euro von derzeit 11,8 Milliarden Euro. Künftig ist damit gut ein Fünftel des Commerzbank-Kapitals in den Händen ausländischer Finanzpartner. Analysten hatten den Kapitalschritt skeptisch als eine defensive Maßnahme gegen den ungeliebten Großaktionär Cobra betrachtet.

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