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Wirtschaft: Coca-Cola entscheidetsich für Berlin

Sitz der neuen AG / Expansion und Börsengang geplant Berlin (-olm/Tsp).Berlin wird Sitz der neuen Coca-Cola Erfrischungsgetränke AG (CCE AG).

Sitz der neuen AG / Expansion und Börsengang geplant

Berlin (-olm/Tsp).Berlin wird Sitz der neuen Coca-Cola Erfrischungsgetränke AG (CCE AG).Die Stadt hat sich damit gegen Hamburg, Düsseldorf, München und Frankfurt (Main) durchgesetzt, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.Um die Kräfte des Getränkeriesen zu bündeln, hatten sich erst 1996 drei süddeutsche Konzessionäre mit einem speziell für Ostdeutschland gegründeten Unternehmen zu einer Aktiengesellschaft zusammengeschlossen.Durch eine weitere Verschmelzung mit der Kölner Coca-Cola Rhein-Ruhr GmbH (CCRR) rückwirkend zum 1.Januar, die von den Aktionären am Mittwoch auf einer außerordentlichen Hauptversammlung der CCE AG beschlossen wurde, wird der Prozeß der Konzentration weiter vorangetrieben. Wie Vorstandschef Ronald Biegs erklärte, baut das Unternehmen mit der jüngsten Fusion seinen Umsatz auf 2,8 Mrd.DM aus und ist mit einem Gesamtvolumen von 1,7 Mrd.Litern die größte Getränkefirma in Deutschland.Die Frage nach den Gründen für den Firmensitz an der Spree beantwortete Biegs kurz und bündig: "Berlin ist die Hauptstadt".Erst durch die Auswertung einer Studie, in der Berlin "qualitativ wie quantitativ" gute Noten erhielt, konnten auch die Gesellschafter (die Essener Coca-Cola Company, die Südgetränke GmbH und die Stuttgarter Hofbräu AG) überzeugt werden.Der bisherige Berliner Standort in Hohenschönhausen wird weiterhin als Vertriebsstützpunkt und Abfüllbetrieb genutzt.Die neue Zentrale wird wahrscheinlich in Berlin-Mitte liegen. Wirtschaftssenator Elmar Pieroth und der Geschäftführer der Berliner Wirtschaftsförderung, Hans Estermann, sprachen von einem "großen Erfolg für die Ansiedlungsanstrengungen".In den nächsten zwei Jahren würden "mindestens 150 hochqualifizierte Arbeitsplätze entstehen".Pieroth kündigte an, zwei Wochen ein Coca-Cola-Button tragen zu wollen.Wirtschaftsstaatssekretär Wolfgang Branoner zufolge will sich der Senat als Vermittler zu potentiellen Coca-Cola-Partnern einschalten.So könne er beispielsweise Gespräche mit der Bahn oder der Bewag über die Bereitstellung von Werbeflächen und Reklame koordinieren. Mit der neuen Schlagkraft der CCE AG, die jetzt 6000 Mitarbeiter in 15 Abfüllbetrieben und 39 Vertriebszentren beschäftigt, sind auch die Voraussetzungen für einen Börsengang geschaffen.Mit dem Kapital sollen weitere Investitionen finanziert werden.Biegs betonte, daß die Weichen dafür allerdings erst in zwei bis drei Jahren gestellt seien.Den Zusammenschluß mit der Kölner Rhein-Ruhr GmbH wertete er als Voraussetzung dafür, noch gezielter auf Kundenwünsche reagieren zu können.Es sei ferner geplant, tausende Getränkeautomaten aufzustellen und damit rund 1000 Arbeitsplätze zu schaffen.Die Investitionspläne, die auf rund 500 Mill.DM beziffert wurden, macht Biegs von Rahmenbedingungen abhängig.So könne die Aufstellung der Automaten nur realisiert werden, wenn das Thema Mehrwegquote in Verbindung mit einem Zwangspfand für Einwegdosen "politisch vom Tisch" sei.

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